!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.0 Transitional//EN"> Astrofotos (143) Totale Mondfinsternis 3./4.3.2007


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Totale Mondfinsternis   03.03.2007
Totale Mondfinsternis
Datum
Zeit
Ort
3./4.3.2007
22:30-01:55 MEZ
Kassel
Kamera
Objektiv
Canon EOS 300D
Newton 150/1000, fokal
Belichtungszeit 1/40...13s, ISO 100...800


Die Dauer einer Finsternis mit ihren einzelnen Phasen kann bis zu vier Stunden dauern. So sah der Mond vor Beginn der Finsternis aus, als der Himmel noch klar war. Die Belichtungszeit betrug 1/250 s.
Totale Mondfinsternis
Leider zogen zu Beginn der Verfinsterung erst Schleier, dann immer dichtere Wolken auf, so daß dieses und die folgenden Bilder recht diesig wirken und der Kernschatten der Erde verschwommen ist. Erinnerung kamen auf an die letzte Mondfinsternis vor drei Jahren. Damals war der Himmel über ganz Deutschland klar - bis auf Nordhessen.

Das Foto entstand um 22:44, etwa 14 min nach Eintritt des Mondes in den Kernschatten. Belichtet habe ich es 1/40 s mit ISO 100.
Totale Mondfinsternis
Der Kernschatten der Erde ist etwa dreimal so groß wie der Monddurchmesser. Bedingt durch die Bahnbewegung des Mondes und die Drehung der Erde wandert der Erdschatten am Himmel von Ost nach West, während der Mond leicht rückläufig ist, sich also am Himmel von West nach Ost bewegt. Das bedeutet, daß der Mond zuerst an der linken Seite verdunkelt wird, beim Austritt aus dem Kernschatten auf der rechten Seite.

Eine knappe halbe Stunde nach dem Foto oben entstand diese Aufnahme. Der Grad der Bedeckung hat weiter zugenommen, leider auch die Bewölkung. Ich mußte bereits die Belichtung auf 0,6 s und die Empfindlichkeit auf ISO 200 steigern - das sind umgerechnet auf ein Fotoobjektiv etwa 5-6 Blendenstufen.
Totale Mondfinsternis
Von 23:30 stammt diese Aufnahme; ich mußte die Belichtung noch einmal heraufsetzen. Der Mond ist nun schon fast vollständig abgeschattet; etwa 1/4 Stunde später begann die Totalitätsphase.

Die Bewölkung wurde allerdings so dicht, daß der Beginn der Totalität nicht sichtbar war, denn der Mond ist dann nicht hell genug, um durch die Wolken zu scheinen. Ich konnte nichts weiter tun, als die motorisierte Nachführung des Teleskops laufen zu lassen, damit der Mond nicht aus dem Sichtfeld des Okulars herauswanderte und ich ihn vielleicht im Fall einer Wolkenlücke doch noch einmal erspähen konnte...
Totale Mondfinsternis
Nachdem der Himmel einige Zeit undurchdringlich war, tauchten vereinzelt Wolkenlücken auf. Durch sie war der Blick auf den rötlich verfinsterten Mond wenigstens für wenige Sekunden möglich. Später erschien sogar ein 15-Minuten-Loch, und man konnte den Mond ganz entspannt durchs Fernglas beobachten. Dieses Foto entstand um 00:42, etwa 16 min vor Ende der totalen Phase.

Die rötliche Färbung des Mondes wird durch die Erdatmosphäre verursacht. DSie filtert die blauen Anteile des Sonnenlichtes heraus, so daß die gefilterten Strahlen den Mond in dieses seltsame Licht tauchen. Der helle, etwas violett scheinende obere Teil des Mondes deutet darauf hin, daß sich der Mond ganz nahe der Grenze des Kernschattens entlang bewegt.
Totale Mondfinsternis
Gegen 00:58 hatte der Mond den linken Rand des Kernschattens der Erde erreicht, und das Ende der Totalität deutete sich an. Man sieht schon deutlich den hellen Mondrand. Da diese Aufnahme nur noch 5 s belichtet wurde, erscheinen die Farben des Mondes insgesamt etwas blasser.

Jetzt gestattete die große Wolkenlücke auch eine intensivere Beobachtung durchs Fernglas. Am linken oberen Rand wuchs eine leuchtende Sichel in den Nachthimmel, die allerdings nicht so lang und gekrümmt war wie die "normale" Sichel des zunehmenden Mondes. Noch konnte man in der unmittelbaren Umgebung des Mondes einige hellere Sterne sehen, die ansonsten von der Helligkeit des unverfinsterten Mondes überstrahlt werden.
Totale Mondfinsternis
Es ist 1:04, und die aus dem Erdschatten auftauchende Mondsichel erstrahlt wieder in gleißendem Licht. Daher wurde die Belichtungszeit wieder auf 1/10 s bei ISO 200 reduziert.
Totale Mondfinsternis
Dieses letzte Foto entstand gegen 01:22. Zuvor war die Luft für kurze Zeit wieder klar, und der Kernschatten der Erde, aus dem der Mond nun endgültig herauswandert, war deutlich umrissen. Leider zogen kurz darauf erneut Wolken auf und verdeckten das Szenario endgültig. Das aber war nicht weiter tragisch; ich hatte gesehen, was ich wollte. Nachdem es tagsüber anhaltend geregnet hatte, war die Hoffnung auf eine Sichtung schon geschwunden. Das Satellitenfoto zeigte über fast ganz Deutschland dichte Bewölkung. Es war schon eine kleine Sensation, daß unter diesen Unständen der Mond überhaupt zum Vorschein kam.
Legt man den Mauszeiger über das Foto, kann man noch einmal den unverfinsterten und den bedeckten Vollmond miteinander vergleichen. Das Helligkeitverhältnis stimmt allerdings nicht (vgl. die unterschiedlichen Belichtungszeiten). Die kleine scheinbare Drehung, die der Mond vollführt. liegt daran, daß zwischen beiden Aufnahmen eine Stunde liegt