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Und dann war es plötzlich vorbei - die ersten Sonnenstrahlen erschienen wieder hinter dem Mondrand. Wir drehten uns noch einmal herum in Richtung Norden, um den Mondschatten zu beobachten, wie er in Richtung des anatolischen Hochlandes davonraste. Ich konnte ihn nicht entdecken, mußte aber später feststellen, daß ich an der falschen Stelle gesucht hatte: Nicht am Boden, sondern in der Atmosphäre ist er zu beobachten.
Es wurde wieder hell, und die Spannung fiel plötzlich ab. Doch war die Finsternis noch nicht zu Ende, und alle wollten wir ausharren und fotografieren, bis die Sonne wieder "völlig rund" war. So fotografierte ich denn weiter im Fünfminutenabstand. Um 15:18 war es dann soweit - der Mond war weitergezogen, und die Sonne präsentierte sich wie eh und je.
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Wir wollten fast schon abbauen, da erschien ein Schäfer und überhäufte uns mit einem Schwall türkischer Sätze. Offensichtlich wollte er auch von dem Tourismus-Boom anläßlich der Finsternis profitieren:
Wir hätten sein Feld zerwühlt, und das wollte er sich wohl von uns bezahlen lassen; er hielt in einer unmißverständlichen Geste die offene Hand vor uns hin. Als wir keine Reaktion zeigten, setze er sein Lamento fort, bis Jost sich erbarmte und ihm ein paar Euro in die Hand drückte, worauf er sich endlich trollte. (Auf dem Foto ist er links hinten zu erkennen.)
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Nachdem wir alles wieder in den Autos verstaut hatten, wollten wir noch nicht gleich wieder zurück zum Hotel fahren und gönnten uns noch eine kleine Besichtigung. Zwischen Alanya und Side liegt, etwas abseits der Hauptstraße, die antike Stadt Aspendos.
Hier steht eines der besterhaltenen Theater, in dem heute noch Aufführungen stattfinden. Es hat eine respektable Größe, und für seinen Bau hat man wie andernorts auch die Hanglage des Geländes ausgenutzt.
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Damit klang ein äußerst ereignisreicher Tag aus, dessen Höhepunkt natürlich die erfolgreiche Beobachtung der Finsternis war. Zufrieden kehren wir ins Hotel zurück und schleppten unsere Ausrüstung und die ausgeliehenen Gegenstände zurück auf unsere Zimmer. Im Hotel sah man lauter zufriedene Gesichter, und die ersten Fotos wurden auf Laptops herumgereicht. Die Anspannung der letzten Tage war wie weggeblasen.
Und wieviel Glück wir mit dem Wetter hatten, verdeutlicht das nebenstehende Bild. Bereits am Nachmittag zogen von Westen her verstärkt Zirren auf, und der Himmel bedeckte sich zusehends. Wir hatten buchstäblich die letzten himmelsblauen Stunden erwischt.
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