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Urlaub in Irland Juni 2008

Teil 2


The Giant's Causeway • Über Irlands Grenze • Entlang der zerklüfteten Nordküste



The Giant's Causeway, Nordirland
So 8.6. Nach dem Aufwachen ewartet uns ein bedeckter Himmel; dazu ist es etwas windig. Heute werden wir Nordirlands größte geologische touristische Attraktion und UNESCO- Weltnaturerbe besichtigen - The Giant's Causeway. Das ist eine etwa 5 km lange geologische Formation Zehntausender Basaltsäulen, die entlang der Steilküste führt und im Meer endet. Die Sage berichtet von einem Riesen Finn MacCool, der sie einst aufstapelte, um trockenen Fußes nach Schottland zu gelangen. Die Geologen dagegen erzählen eine andere Geschichte: Heißes Magma quoll vor 60 Mio. Jahren aus dem Erdinneren und kühlte sich langsam ab, wobei es zu den charakteristischen Säulen von meist sechseckigem Querschnitt erstarrte.

Wir fahren zurück bis Bushmills und von dort aus zum Besucherzentrum, wo wir unser Eintrittsgeld in Form einer Parkgebühr von £ 5 entrichten und loslaufen. Der Weg ist eine schmale Asphaltstraße, denn es verkehren auch Pendelbusse zum knapp einen Kilometer entfernten Ziel. Und der führt zunächst steil bergab und dann unten am Ufer entlang. Schon von oben bietet sich ein schöner Blick auf die bergige Küstenlandschaft. Es zeigt sich, daß - wieder einmal - Ebbe ist.
The Giant's Causeway, Nordirland
Schnell sind wir am Ziel, und der Anblick unzähliger senkrecht aufgestapelter Basaltsäulen ist schon beeindruckend. An manchen Stellen sind sie durch die See schon ganz rundgeschliffen und schwarz durch die organischen Ablagerungen, anderswo noch kantig und hellbraun. Man kann so schön auf diesen Klötzchen entlanghüpfen und klettern, und eine gute Sitzgelegenheit geben sie auch noch ab. An einer Stelle ragen sie mehr als zehn Meter aus der Erde heraus, und wo sie einen Durchgang freigeben, erinnern sie an den Palisadenzaun eines Forts aus einen Western.
The Giant's Causeway, Nordirland
Die meisten Besucher kehren an dieser Stelle um und gehen zurück, doch der Weg, jetzt nicht mehr asphaltiert, führt noch ein Stück weiter. Erst am Ufer entlang, dann schwingt er sich die nach oben, auf halbe Höhe der Steilküste. Er führt vorbei an einer großen Basaltformation, die an eine überdimensionale Orgel erinnert.
Gestein und Boden sind dort rotbraun, es folgt ein hölzerner Durchgang, es führt noch um eine Ecke herum - und dann ist der Weg zu Ende. Abgesperrt aus Sicherheitsgründen, denn er führt um einen Einschnitt herum, und dort bröckelt der Weg. Außerdem besteht die Gefahr herabkommenden Gerölls. Bedauernd schauen wir uns noch einmal in diesem großartigen Amphitheater um und treten die Rückkehr an.
Nach der Hälfte verzweigt sich der Weg, doch bergab zum Klötzchenspiel wollen wir nicht noch einmal laufen und entscheiden uns für den Weg nach oben oben an den Rand der Steilküste. Ein Schild weist uns darauf hin, daß es anstrengende 162 Stufen bergaufgeht. Und tatsächlich kommen wir ins Schwitzen, zumal der Himmel immer mehr aufklart und sich die Sonne zeigt. Doch es lohnt sich; der Blick vom Rand der Steilküste ist überwältigend.

Es ist erkennbar, wie das Ende des Causeway, der von hier oben alles andere als gigantisch aussieht, einer Zunge gleich ins Meer hineinragt. Am Rand der Küste führt ein Weg direkt zurück zum Besucherzentrum, den wir nehmen. Nahe dem Parkplatz (der sich mittlerweile gut gefüllt hat) gibts Mittagessen aus dem Rucksack, und dann verlassen wir diesen schönen Ort.
Weiter westwärts führt uns unser Weg, über die 137 und die 2 bis Londonderry. Und dann haben wir ganz unbemerkt die Grenze zur Republik Irland passiert. Kein Schild, keine Kontrollen - die einzigen Hinweise sind die veränderten Verkehrsschilder; gelbe auf die Spitze gestellte Quadrate. Auf der Halbinsel Innishowen haben wir uns ganz im Norden einen Campingplatz ausgeguckt. So fahren wir zunächst an der Westküste entlang, dann landeinwärts. Unseren Nachmittagstee nehmen wir am Strand von Buncrana ein. Leider ist mal wieder Ebbe... An der gesuchten Stelle, zwischen Clonmany und Carndonagh, finden wir indes keine Spur eines Campingplatzes. Uns bleibt nichts übrig als zurückzufahren, diesmal quer durchs Land südostwärts. An der Ostküste zweigt unser Weg ab bei Quigley's Point.
The Giant's Causeway, Nordirland
Dort werden wir doch noch fündig, denn dort liegt der Foyleside Caravan Park. Die erste Hürde ist ein geschlossenes Tor, die zweite die unbesetzte Rezeption. Doch ein freundlicher Zeitgenosse, Franzose, der ebenfalls hinein will, hat den Code von einem anderen Gast erfahren. Wir tippen ihn also ein, das Tor rollt auf, und wir hindurch. Es ist wieder ein von mobile homes dominierter Platz, und wir wissen schon, wo wir uns aufzustellen haben: Am Rand, auf einem Stückchen grüner Wiese, hinter Bäumen, neben einem offenbar unbewohnten Wohnwagen. Und im Schatten, denn der Tag ist sonnig geblieben; nur gegen Abend zieht der Himmel zu.
Das Ende des Giant's Causeway, Antrim/Nordirland
Wir haben mittlerweile längst unsere 12 € entrichtet und gehen zum dahinter liegenden Strand. Der präsentiert sich uns steinig und ziemlich unaufgeräumt. Offenbar haben die Anwohner dort alles liegengelassen, was sie nicht mehr brauchen. Teile eines Fahrzeuges rosten dort vor sich hin. Wir beobachten alles, was sich auf See zeigt; Vögel, Schiffe, und treten dann den Rückweg zum Zelt an. Dort hat sich direkt neben uns im Wohnwagen ein junger Mann, ein Einheimischer, eingerichtet. Er ist sehr rücksichtsvoll und fährt seinen Geländewagen, der unmittelbar neben unserem Zelteingang steht, auf den gegenüberliegenden Parkplatz.



Tanarossa Bay, Halbinsel Rosquill
Mo 9.6. Morgens erwartet uns ein bedeckter Himmel, aus dem ab und zu ein paar Regenspritzer fallen, doch es ist mild; etwas windig. Wir setzen unsere Rundreise fort Richtung Südwest, vorbei an Londonderry (oder auch Derry, je nachdem, wo man wohnt) und um das Lough Swilly herum, das sich in das Land gefressen hat. Vorbei führt uns unser Weg an Letterkenny, wo wir von der 13 auf die 247 wechseln, die uns wieder nach Norden führt; immer am Lough Swilly entlang. Es ist eine karge, aber reizvolle Landschaft; hügelig und recht kurvenreich führt uns die schmale Straße direkt auf die Halbinsel Rosquill, die eingebettet ist zwischen ihre "Schwestern" Cloghaneely und Fanad; dazwischen der Atlantik.
Boyeeghter Bay
In Carrickart entdecken wir direkt am Meer, an der Mulroy Bay, einen Picknickplatz, der uns geradezu einlädt, unsere Fahrt zu unterbrechen und das Mittagessen einzunehmen. Doch wir müssen alle Dinge festhalten, damit sie uns der steife Wind,der landeinwärts weht, nicht entführt.

Gesättigt setzen wir anschließend unsere Rundfahrt um die Halbinsel herum auf dem sogenannten Atlantic Drive fort. Damit unsere Knochen vom vielen Fahren nicht steif werden, unternehmen wir eine kleine Wanderung. Hinter dem Ort Dundooan zweigt eine schmale Straße ab zum Rosses Strand in der Tanarossa Bay, wo wir das Auto auf dem Parkplatz abstellen.
Und zwischen den bergigen Abschnitten immer wieder flache Stellen. Es heißt, daß einmal mehrere Inseln existieren, und daß der Zwischenraum zwischen ihnen nach und nach von heranwehendem Sand und Erde ausgefüllt wurde, so daß schließlich eine einzige Halbinsel entstand.

Dann kehren wir auf dem gleichen Weg zurück zum Auto. Wir vollenden die Atlantic-Drive-Runde in Downies, wo wir eine der zahlreichen Caravan- und Moblie-homes-Anlagen als unser heutiges Reiseziel bestimmen. Für 15 € suchen wir uns am Rand der Anlage einen Platz. Noch sind nicht viele Dauercamper da, und auch solche Nomaden wie wir sind es nur wenige. Später setzen immer wieder Schauer feinsten Nieselregens ein; doch angesichts der schnell ziehenden Wolken ist die Dusche nicht von Dauer. So unternehmen wir abens noch einen Spaziergang am angrenzenden Sandstrand.