Home
Über mich
Astronomie
Konzerte
Reisen
Irland 2011
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6
Teil 7
Galerien
Aktuelles
Gästebuch
Sitemap

Irland Juni 2011


Übersicht  •  Teil 1  •  Teil 2  •  Teil 3  •  Teil 4  •  Teil 5  •  Teil 6  •  Teil 7

Rope Brodge


Der »Tramore Beach Caravan and Camping Park«
Mi 15.6.Wir frühstücken bei Sonne und leichtem Wind. Die beiden Engländer, die mit uns zusammen das Areal der Zeltbewohner teilen, und die gestern Abend mit Sack und Pack in »The Camper's Shelter«, eine kleine Halle mit Bänken , Tischen und Abwaschplatz umgezogen sind, haben sich noch nicht gerührt. Eigentlich wollen sie die Fähre heute nach Liverpool bekommen...
Kirche in GlencolumbkilleKirche in Glencolumbkille
Auf unserer Weiterfahrt umrunden wir die weitläufige Donegal Bay. Danach biegen wir nach Südwest ab und fahren in durch das enge Tal Neck of Ballagh über den Glengesh Pass. Ich halte immer wieder an, um zu fotografieren. Oben auf dem Sattel hat man eine schöne Aussicht nach Norden. Bergab führt es nicht so steil herab.

Unten angekommen, biegen wir zur Westspitze von Donegal ab. Heute wollen wir eine Wanderung unternehmen. Sie beginnt in Glencolumbkille, genauer gesagt an der St. Columba's Church. Wir halten auch an der Kirche, doch wir sind sehr im Zweifel, ob es auch die richtige ist. Wir wandern los, in den Ort hinein, bis zu einer Übersichtstafel. Dort stellen wir fest, daß wir in die falsche Richtung gehen, also gehen wir zurück und haben schon einen Kilometer absolviert, ohne von der Stelle gekommen zu sein. Die Tour heißt »Tower Loop« und ist etwa 10 km lang, wobei wir bis in eine Höhe von etwa 350 m kommen.
Bucht bei GlencolumbkilleDie Steilküste bei bei Glencolumbkille
An den Ausläufern des Ortes führt der Feldweg zunächst mäßig bergauf, wir passieren einige Farmen. Schon nach kurzer Zeit tut sich das Panorama vor uns auf: die Bucht vor Glencolumbkille, die Skelpoonagh Bay. Nicht weit entfernt von hier befinden sich die berühmten Klippen von Slieve League, die wir vor drei Jahren besuchten.

Es geht höher hinauf, und außer zwei Wanderern begegnen uns nur noch grasende Schafe. Der Himmel ist bewölkt, und durch die Schleier scheint die Sonne hindurch. Der Horizont, die Grenze zwischen Meer und Himmel, ist nicht klar erkennbar. Von der See weht permanent ein scharfer Wind.
Alter WachturmAlter Wachturm
Das Gelände besteht aus sumpfigen Boden, aus Torf und Heide. Der Weg wird allmählich flacher, und wir kommen an einen Abzweig, der zum Tower führt. Es wird noch sumpfiger, und manchmal müssen wir von Stein zu Stein hüpfen. Der Tower ist ein ehemaliger Wachturm aus der Zeit der napoleonischen Kriege und erstaunlich gut erhalten. Er steht direkt an den Cliffs. Wenn man an ihnen noch einige hundert Meter weiter entlang läuft, hat man einen schönen Blick auf die vorspringenden Cliffs namens Sturrall.

Am Horizont zeigen sich einige blaue Stellen am Himmel, wir warten etwas (wegen der Fotos), aber die Sonne will sich nicht zeigen. Da wir noch etwas Weg vor uns haben, gehen wir zurück zum Abzweig und setzen unsere Rundwanderung fort.
Torf und Kalkstein
Torfboden, gewachsen auf Kalkstein
Schließlich kommen wir unten an, passieren die ersten Anwesen, müssen aber noch durch eine Senke laufen. Ein alter Schwurstein, an dem früher Abmachungen besiegelt wurden, steht an der Straße. Jetzt scheint die Sonne, und deshalb mache ich an der Kirche noch ein paar Fotos, bevor wir weiterfahren. Bei Carrick kaufen wir kurz Brot ein. Auf einem Rastplatz mit Blick auf die Donegal Bay halten wir Tea Time.
RegenbogenRegenbogen über der ...bay
Über der Donegal Bay regnete es, aber die Wolken erreichen nicht das Festland. Wir fahren durch Killybegs, vorbei an der stattlichen Fischereiflotte, die im Hafen liegt. Wir wollen zum »Killybegs Holiday Park«, unserem heutigen Tagesziel. Da wir durch ein Industriegebiet müssen, haben wir so unsere Zweifel, wie sich der Platz präsentiert.

Dann stehen wir vor einer Schranke; hinter uns hält ein Mercedes, dem der Besitzer entsteigt. Er zeigt uns den Platz: Oben eine gekieste Fläche, Toilette und Dusche jeweils in einer mobilen Toilettenzelle; überraschend, aber sauber. Dann fünf Meter tiefer ein Rasenplateau mit herrlichem Blick auf die Bay - für Zelte. Er fragt, obs okay ist, wir nicken Zustimmung und bauen das Zelt auf.

Der Platz ist mit Bedacht gewählt, denn er bietet freie Sicht in Richtung Südost, und heute abend ereignet sich eine totale Mondfinsternis, von der wir in Irland nur die letzte Phase sehen können, weil der Mond noch nicht aufgegangen ist. Allerdings hängt der Himmel in diese Richtung voller dicker Regenwolken, nur hier scheint die Sonnne.

Das aber sind die Zutaten für einen Regenbogen, und tatsächlich baut sich ein prächtiger Regenbogen auf; erst auf der rechten Seite, dann links, bis er sich dann zum Halbkreis schließt. Wir können das Schauspiel eine ganze Weile lang verfolgen. Leider zieht die dicke Wolke in unsere Richtung, und wir kriechen ins Zelt.
Ende einer MondfinsternisMondfinsternis mit Leuchtturm
Als ich in einer Regenpause nach draußen spähe, steht der Mond doch tatsächlich über der Bay. Die Phase der Totalität ist schon vorbei, das war klar, aber der Kernschatten bedeckt noch knapp zur Hälfe den Mond. Mit der schußbereiten Kamera kann ich so doch noch stimmungsvolle Fotos machen; mit einem Leuchtturm im Vordergrund. Sehr zufrieden mit dem Tag lege ich mich schlafen.
Rundturm bei Bruckless Rundturm auf einem Friedhof bei Bruckless
Do 16.6.Nachts kommt heftiger Wind von See auf, aber das Wetter am Morgen ist freundlich, mit etwas Sonne; am Horizont stehen dunkle Regenwolken. Wir umfahren die Donegal Bay. In Bruckless legen wir einen kurzen Stop ein, direkt an der Straße steht auf einem kleinen Hügel ein Rundturm, daneben eine Kirche mit Friedhof. Der Turm ist nicht zugänglich; den Reste besichtigen wir, ehe uns dicke Regentropfen wieder ins Auto treiben. In Donegal machen wir für eine Stunde auf einem kleinen dreieckig angelegten Platz namens Diamond Halt und besichtigen die Innenstadt. Der Ort hat ein Castle, vom Clan der O'Donnell erbaut, eine Kirche und ein Franziskanerkloster. Der nächste Stop ist in Ballyshannon, dem Geburtsort von Rory Gallagher. Immer wieder ziehen Regenschauer übers Land.
BundoranBundoran
Längere Rast machen wir in Bundoran, auf einem Parkplatz unterhalb der Uferpromenade. Die wird dominiert von den Fassaden der Häuser im gregorianischen Stil. Das Ufer ist ein Tummelplatz für Windsurfer; es laufen große Wellen ein. In der Ferne ziehen dunkle Wolken vorüber; wir entschließen uns zu einem Spaziergang die schön gestaltete Uferpromenade entlang. Der Gang findet sein jähes Ende, denn heranziehende Wolken nötigen uns zur beschleunigten Rückkehr zum Auto. Von dort aus warten wir den heftigen Schauer ab, ehe wir weiterfahren.
BundoranGregorianische Häuserfassaden in Bundoran
Unser nächstes Zwischenziel ist ein Friedhof nahe Drumcliff, ein Wallfahrtsort für viele Iren, denn dort ist William Butler Yates begraben, den die Iren sehr verehren. Das Grab von Yates ist eher schlicht. Aus der Nähe grüßt der Benbulben, jener markante Tafelberg, in dessen Schatten Yates seine letzte Ruhestätte finden wollte. Natürlich darf an einer solchen Stelle ein Gift Shop nicht fehlen; er ist kombiniert mit einem gemütlichen Cafe.
Der BenbulbenDer markante Benbulben dominiert die Landschaft
Die weitere Fahrt führt uns nach Sligo. Wir wollen im Supermarkt einkaufen, finden aber keinen, fahren also nach einer unfreiwilligen, aber nicht uninteressanten Stadtrundfahrt durch die City weiter, wobei wir mit Mühe wieder herausfinden. Nach einem kurzen Abschnitt auf der Autobahn wenden wir uns westwärts auf der 59. Wir fahren entlang der Ballysadare (?) Bay; links liegen die Ox Mountains. Auf der 100km/h-Straße kommen wir flott voran. Wir überqueren die Grenze zum County Mayo und erreichen kurz darauf Ballina, wo wir uns nach einem Platz für die Nacht umsehen.
Ruine eines Kühlhauses im Forest von KillalaRuine eines Kühlhauses im Forest von Killala
Wir durchfahren die Stadt und kommen nach Killala, wo wir den nur spärlich belegten "Belleek Caravan & Camping Park" ansteuern.

Für unseren Spaziergang haben wird die Wahl zwischen Forest und Pub; beides nur einen km entfernt. Wir entscheiden uns für den Forest. Der tiefe, dunkle Wald, in dem hoch aufragende Lebensbäume stehen, ist erstaunlich weitläufig und bietet mehr, als es anfangs den Anschein hat: Die Ruinen eines alten Kühlhauses (hier wurde frühern Lachs gekühlt), den Yachthafen am Fluß Moy, ein Schloß (mit Restaurant) und ein Mausoleum des ehemaligen Besitzers, ...

Die Nephin Beg RangeDie Nephin Beg Range
Fr 17.6.Nachts regnete es, aber am Morgen werden wir von der Sonne geweckt und können draußen frühstücken. Nach erneuter Durchfahrt von Ballina geht es weiter auf der 59 westwärts, in Crossmolina - einem hübschen Städtchen - kaufen wir ein. Viele Menschen strömen auf ein Haus zu; sogar alte und gebrechliche Menschen lassen sich mit dem Taxi dorthin fahren. Es ist die Post, und wir vermuten, daß die wettfreudigen Iren dort ihre Tipscheine abgeben. Vor der Post hofft ein Mann auf die Spendierlaune seiner Landsleute und wirbt für Spenden für eine Stiftung Lungenkranker.
Ausgegrabene WurzelAus dem Moor ausgegrabene Wurzel
Wir fahren weiter; links ziehen die Nephin Beg Range vorbei, deren höchster Berg Birreencorragh immerhin uber 700m hoch ist. Die Straßen über das morastige, von Torf durchzogene Gebiet sind sehr wellig, und das Auto hüpft auf ihnen entlang wie ein ins Wasser geworfener Stein auf den Wellen. Die erlaubten 100 km/h zu fahren ist unmöglich. In Bangor kaufen wir unser Mittagessen, Pie und Quiche, das wir am Ufer des Owenmore bei leichtem Nieselregen verputzen. Die nahe Kirche ist umlagert von Autos; es findet wohl ein Gottesdienst statt. Wir fahren weiter nach Süden und umrunden die Nephin Beg Range. Überall liegen verstreut Farmen, die von hohen Rhododendronbüschen und Hecken gesäumt sind.
Besucherzentrum Ballycroy NationalparkAusstellung im Besucherzentrum Ballycroy Nationalpark
Unerwartet ist ein Besucherzentrum des Nationalparks in der Nähe von Ballycroy, und das müssen wir uns natürlich anschauen. Es ist in unserem Reiseführer nicht vermerkt, also noch nicht allzu alt. Im Untergeschoß befindet sich eine Ausstellung über das Gebiet des Nationalparks (der seit 1998 besteht), Flora und Fauna sowie Videos über das Leben der Menschen in früheren Zeiten und das Torfstechen. Oben befindet sich eine geräumige Teestube. Um das Gebäude führt ein leicht begehbarer Weg, der Bog Loop, den wir gehen, ehe wir weiterfahren.
Halbinsel CorraunGern benutzen Schafe die Straße als Wanderweg
Wir nähern uns Achill Island, wo wir einige Tage verbringen wollen. Über die Halbinsel Corraun und die Brücke über den Achill Sound erreichen wir die Insel, über der dunkle Wolken schweben, und die gerade vom letzten Regenschauer trocknet.

Unser Ziel ist der weitläufige Campingplatz »Sandy Banks« in Keel. Vorn stehen die Caravans, wir bauen uns wie schon beim letzten Mal hinten auf, fast am Zaun, der den Platz vom Strand trennt. Insgesamt werden wir hier drei Nächte verbringen. Es ist ziemlich windig, und wir versuchen, das Zelt danach auszurichten. Wir sind gerade fertig, da geht ein Regenschauer nieder.
Keel, Achilss IslandBlumenwiese und blauer Himmel begrüßen uns in Keel
Als die Sonne wieder herauskommt, gehen wir zum Strand. Zurückgekehrt, halten wir Tea Time bei schönstem Sonnenschein, allerdings im Windschutz des Autos. Ein streunender, zutraulicher Hund leistet uns kurz Gesellschaft. Regen und Sonne wechseln sich ab; das Abendessen finder im Zelt statt. Spät gehen wir noch mal zum Strand; jetzt ist er durch die Flut etwas geschrumpft. Kurze Runde durch den nahen Ortsteil; den Chinesen gibts nicht mehr, es bleiben noch zwei Restaurants und ein Pub. Die Abendsonne läßt sich noch mal kurz blicken, ehe es wieder zuzieht. Der Wind bläst unvermindert, und nachts regnet es.