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Norwegen August/September 2009

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Hemsedal • Am Rand des Jotunheimen • Maurvangen • Bergwanderung am Besseggen
Im Hemsedalen
Di 18.8. Nachts zeigt sich ein fast klarer Sternhimmel; entsprechend kühl ist es, doch drinnen im Zelt im Schlafsack gemütlich, morgens messen wir 9.5°C. Am Himmel zeigt sich endlich wieder mal die Sonne. Nach ausführlichem Frühstück setzen wir die Reise fort. Wir müssen zunächst wieder ein kleines Stück zurück durchs Hemsedal. Noch ehe wir Gol erreichen, folgen wir einem Wegweiser, der uns hinauf bis auf 780 m führt, in Richtung Golsfjell, ein Wandergebiet. Oben auf der Höhe liegen kleine Seen und wilde Hochmoore. Später haben wir eine feine Aussicht auf das weitläufige, sonnige Tal und ferne, schneebedeckte Berge.
Stabkirche in Hegge
Bedauernd fahren wir dann wieder talabwärts im Valdresdalen. Wir passiern die Grenze von Buskerud nach Oppland. Unten bei Leira passieren wir den See Strandafjorden. Kurz danach erreichen wir Fagernes, von wo aus die RV51 wieder bergauf führt, nach Nordwesten. Hier ist die Landschaft ebenso lieblich wie grandios; wir haben ein tolles Panorama. Am See Volbugfjorden halten wir Mittagsrast.

In Hegge steht wieder eine - ebenfalls bereits im 19. Jh. umgebaute - Stabkirche. Der Altar, so weiß es eine Legende, wurde von vier Viehhändlern gestiftet, die bei Hegge in ein Unwetter gerieten und gelobten, Geld im Wert von je einer Kuh zu spenden, sollten sie lebend nach Hause kommen. Die Kirche ist allerdings bereits seit 15.8. geschlossen. Wir durchqueren Beitostølen, das wie alle Wintersportzentren im Sommer etwas verloren wirkt.
See Vinstri
Am Fuß des mächtigen Bilthorn machen wir Kaffeepause, mit Panoramablick, im Tal liegt der See Vinstri. Dann geht es wieder bergauf, auf den Jotunheimen, am Rand des Nationalparks entlang, über die Hochebene Valdresflya. Links grüßen schneebedeckte Gipfel. Es gibt oben eine Aussichtsplattform mit tollem Panorama von wo aus wir schon unser heutiges Ziel ahnen: Den Campingplatz "Hyttegrend Camping" in Maurvangen, direkt dort, wo der Bach aus dem See Gjende die Straße kreuzt.

Wir buchen zwei Nächte für je 145 NOK. Der Platz ist sehr geräumig. Direkt am Bach ist alles belegt; außerdem rauscht er gewaltig). Wir wählen unseren Platz im oberen, leicht abschüssigen Teil unterhalb der Hütten.
Reißender Fluß Gjende bei Maurvangen
Es ist recht windig, doch wir haben keine Bedenken. Als Ausgangspunkt für viele Bergwanderungen ist der Platz gut geeignet. Auch wir wollen morgen eine Tour gehen.

Wir inspizieren erst einmal die nähere Umgebung und unternehmen einen kleinen Gang zum nahegelegenen See Gjender, ehe wir unser Abendessen verzehren. Die Küche ist ziemlich weit von Zelt entfernt. Abends haben wir 9°C, am Himmel zeigen sich leichte Zirren, auch ein leichtes Abendrot. Nachts wird es angesichts des teilweise klaren Himmels und in dieser Höhe von 980 m so richtig kalt; der Tau, der sich am Zelt niederschlägt, ist morgens leicht gefroren.
Mi 19.8. Morgens ist es noch wolkig, die Bergen stecken ab etwa 1200m in Wolken, die aber nach und nach nach oben steigen und sich später auflösen. Über unserm Tal erscheint die Sonne. Heute wollen wir eine größere Bergwanderung unternehmen. Die Wanderung hinauf auf den Besseggen, die wir angehen, wird als eine der schönsten Norwegens beschrieben, weil sich einem das Panorama des Jotunheimen bietet. Allerdings wollen wir nicht den ganzen Weg gehen, denn am Ende liegt eine Hütte am See Gjender, und man muß mit einem Schiff zurückfahren und sich rechtzeitig kümmern, daß man mitgenommen wird. Da wir die auch die Schiffsfahrzeiten in der Nachsaison nicht kannten, wollten wir kein Risiko eingehen.

Am Parkplatz zwischen dem See Gjende und der Straße beginnt der Weg. Kurz dahinter sind Gestelle aufgebaut, an denen Seile mit Eimern bergauf entlanglaufen - es werden heute Dreharbeiten durchgeführt. Der Weg führt anfangs über mooriges Gelände, teils auf Laufplanken, dann leicht bergann, mit Birken bestanden, die einen Schutz gegen den (heute aus Süden wehenden) Wind bieten. Dann steigt es stärker an, wir treten aus dem Birkenwald heraus und erreichen kurz danach ein erstes Plateau, mit flechtigen Felsen bestanden. Uns bietet sich ein erstes überwältigendes Panorama auf den Gjendesee und die umliegenden Berge.
See Gjende am Fuß des Besseggen
Weiter führt der Weg bergauf bis zum nächsten Plateau; wir müssen immer wieder morastiges Gelände durchqueren. Der Gjendesee liegt jetzt tief unten, umrahmt von spitzen Berggipfeln; in der Ferne grüßen die schneeebedeckten Gipfel des Jotunheimen. Das Band der Straße zieht sich wie die chineische Mauer über Berg und Tal. An einer Gabelung folgen wir dem Wegweiser nach links Richtung Besseggen; rechts geht es nach Bessheim. Wir laufen jetzt direkt auf den Gjendesee zu, es geht leicht abwärts. Immer wieder leuchten zwischen roten Preiselbeeren und dunkelblauen Moosbeeren große mattblaue Heidelbeeren auf, und dem können wir uns nicht widersetzen. Wer gut wandert, darf auch gut essen...
See Gjende am Fuß des Besseggen
Der Weg führt weiter abwärts und in einem leichten Bogen nach rechts. Wir wollen es nicht glauben, daß wir bergab gehen müssen, wo wir doch nach oben wollen. Mittlerweile sieht man unten am See die Schiffsanlegestelle und den Parkplatz. Wir treffen auf einen von unten kommenden Weg, und von nun an gehts wieder leicht bis mäßig bergauf, in offenem Gelände, die Sonne im Rücken.

Wir erreichen erneut eine Gabelung und wenden uns Richtung Besseggen und Memurubuhütte. Wir steigen um eine kleine Berghütte herum, erreichen ein kurzes Gatter, und von da an gehts steiler bergauf. Mittlerweile ist der Wegverlauf durch ein rotes T markiert, das auf die Steine aufgemalt ist. Von links fällt ein kleiner Wasserfall herab.
Wir erreichen eine steile Felswand, an deren unterem Ende eine kleine Klettereinlage über Leiter und am Seil folgt. Wir steigen nun richtig steil bergauf, entlang der Bergflanke. Den ganzen Weg über bietet sich ein herriches Panorama, und mit jedem Höhenmeter tauchen am Horizont neue, schneebedeckte Gipfel und Gletschergebiete des Jotunheimen auf. Der Weg ist geröllig, und die Felsplatten rund herum werden immer größer.
Der Regen hält sich glücklicherweise fern von uns, obwohl der Wind aus seiner Richtung weht. Es wird jetzt recht frisch. Weiter unten halten uns die Blaubeerbüsche noch einmal auf, ehe wir nach 7,5 Stunden erschöpft an unserem Zelt angelangt sind.

Wir haben ein paar Blaubeeren mitgebracht, und so gibt es abends Blaubeerkompott. Die Wolkendecke hat sich jetzt wieder gesenkt auf etwa 1500 m Höhe, streift die Gebiete,in denen wir noch vor wenigen Stunden waren, und ziht rasch ostwärts. Das Thermometer zeigt 9,5°C an.
Rundumpanorama unterhalb des Besseggen
360°-Panorama
unterhalb des Besseggen