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Die Reise zur schwarzen Sonne
USA August-September 2017
SoFi-Brille
Geysire
und Bisons
Yellowstone Nationalpark, Madison River
Morgens am Madison River
Fr 25.8.Wir stehen früh auf, haben gut geschlafen im neuen Zelt. Es ist empfindlich kühl draußen und feucht dazu, leichter Nebel steigt auf. Schließlich befinden wir uns hier auf einer Höhe von etwa 2200 m. Und so sitzen wir mit Mützen auf dem Kopf und in den Schlafsack gehüllt, doch gut gelaunt am Frühstückstisch, denn auch heute steht der Yellowstone- Nationalpark wieder auf unserem Programm.

Die Autoschlange in den Park hinein ist beträchtlich. Über den Madison River zieht ein länglicher Nebelschwaden, an anderen Stellen liegt noch Nebel über der Landschaft. Diesmal biegen wir bei Madison nach rechts auf die Grand Loop Road ab.
Lower Geyser Basin
Am Rand des »Lower Geyser Basin«
Der erste Halt ist am Lower Geyser Basin mit dem »Great Fountain Geyser«, einer von fünf Geysiren, deren Ausbrüche regelmäßig stattfinden, also vorhersagbar sind. Auch heute müssen wir oftmals auf einen freien Platz auf den Parkplätzen warten, denn zu den ohnehin schon vorhandenen Finsternistouristen gesellen sich zusätzlich noch die Wochenendausflügler.

Vom Parkplatz aus sind es nur ein paar Gehminuten bis zu den einzelnen Geysiren und Fumarolen. Schon zu Beginn fällt einem die Trostlosigkeit der Landschaft auf: Da stehen nmitten von Wasserlachen die Überreste von Bäumen, in denen das Leben längst ausgestorben ist, ausgeätzt durch Wasser von hohem Säuregrad. Vor allem deshalb geht von dieser Landschaft die Faszination des Unwirklichen aus.

Hier gibt es einen Rundweg mit einer Länge von 11/2 Meilen, den wir gehen. Danach machen wir Halt am Midway Geyser Basin und dem Upper Geyser Basin. Überall gleicht sich der Anblick, und doch unterscheiden sich die einzelnen Formationen und Quellen in Farbe und Form voneinander, und jede von ihnen hat ihren eigenen Namen und ihre eigene Besonderheit.
Am »Midway Geyser Basin«
Das Biscuit Basin lassen wir aus, uns zieht es zu der Attraktion - zu »Old Faithful«, weil wir befürchten, daß der Andrang dort noch größer ist.

Zu ihm führt einen eigene Auffahrt, und wir erblicken als erstes einen riesigen Parkplatz - aber zu unserer Erleichtierung jede Menge freie Plätze. Bis zum Besucherzentrum sind etliche hundert Meter zu gehen, vorbei an Läden und Restaurants.
In Erwartung des Ausbruchs...
Im Besucherzentrum erkundigen uns als erstes nach den nächsten Ausbruch des Geysirs, und der wird um 11:42 mit einer Ungenauigkeit von ± 10 Minuten angekündigt.

Wir haben noch Zeit, aber das weite Rund mit einer Doppelreihe Sitzplätze, in gebührender Entfernung vom Geysir, beginnt sich schon zu füllen, und so nehmen wir auch unsere Plätze ein und betrachten die Menge. Gleich neben uns hat ein älteres Ehepaar in der traditionellen Kleidung der Quäker Platz genommen.
Old Faithful
»Old Faithful« gibt sich die Ehre
Aus dem Schlot quillt gemächlich eine Dampffahne, die sich im Wind dreht. Dann beginnt, ziemlich pünktlich gegen 11:38, von den Zuschauern sehnlichst erwartet, »Old Faithful« eine Wasserfontäne auszustoßen, die rasch an Höhe gewinnt. Das Schauspiel dauert wenige Minuten, eher der Geysir wieder in sich zusammenfällt. The show is over - rasch zerstreut sich die Menschenmenge wieder.
Manche Quellen haben eine sehr ästhetische Form
Wie viele andere Besucher gehen auch wir anschließend noch einen Rundweg, der über den Firehole River und zu vielen Springs, Pools und Geysers führt, die durch ihre leuchtenden Farben und eigenen Formen bestechen.

Als wir genug gesehen haben, kehren wir zurück und holen uns im Shop je zwei große Kugeln Eis, die wir mit Genuß verspeisen, ehe wir zurück zum Auto gehen und weiterfahren. Mittlerweile wartet schon die nächste Welle von Besuchern auf den erneuten Ausbruch des bekanntesten Geysirs von Yellowstone.
Blick auf das Westufer des Yellowstone Lake
Wir bleiben auf dem südlichen Rundweg und fahren Richtung West Thumb, über den 2518 m hohen Craig Pass und den noch 40 Meter höheren Continental Divide Pass. Kurz darauf bieten sich uns erste Blicke auf den unter uns liegenden großen Yellowstone Lake. Wir fahren herunter zum Ufer, wo wir am West Thumb Geyser Basin erneut halten. Dieser Westabschnitt des Sees ist eine Caldera inmitten einer größeren Caldera und hat sich vor etwa 174000 Jahren gebildet.
Das sind keine Industrieabwässer!
Viele Quellen fließen direkt in den See hinein. Auch hier wählen wir einen 0,8 km langen Rundweg, und auch hier finden wir die bekannten Formationen vor. Im Norden, aber weit genug entfernt, um uns zu beunruhigen, bildet sich eine große Gewitterfront, was, wie wir erfahren, nichts Ungewöhnliches ist in dieser Gegend und um diese Tageszeit.
Tief und klar ist dieser kleine See
Wir fahren ein Stück entlang des Sees, und an einer Stelle nehmen wir ein spätes Mittagsmahl ein.

Nachdem wir Lake Village und kurz danach die Fishing Bridge passiert haben, gibt es einen Autostau: Ein Bison grast dort in einiger Entfernung. Unser erstes Zusammentreffen mit dieser Spezies fotografieren wir natürlich.
Ein Bison grast
Unsere erste Begegnung mit einem Bison (aus gebührender Entfernung)
Ein Bison grast
Wo immer sich Wildtiere zeigen, stockt der Autoverkehr


Die Herde grast friedlich
Die Herde grast friedlich
Kurz danach hat sich an beiden Straßenrändern eine lange Autoschlange gebildet, und diesmal lohnt es sich für die auf wilde Tiere geradezu "hungrigen" Touristen: In unmittelbarer Nähe weidet ein ganze Herde Bisons seelenruhig; manche Tiere sind gerade mal 20 Meter entfernt.

Wo immer sich solche großen Tiere zeigen, sind auch die Ranger des Nationalparks in der Nähe. Sie versuchen zu verhindern, daß sich für die Besucher gefährliche Situationen ergeben, denn die wollen ihre Fotos, und dabei lassen sie manchmal außer acht, daß es einen Sicherheitsabstand gibt, der keinesfalls unterschritten werden sollte.
Dieser Bulle kam den Menschen sehr nahe
Dieser Bulle kam den Menschen sehr nahe
Überall kann man die Warnungen lesen »Never approach or feed wildlife«, also: Man sollte sich Wildtieren niemals nähern oder sie füttern. Zu Bären sollte ein Mindestabstand von 100 yards, zu allen anderen Wildtieren ein Mindestabstand von 25 yards eingehalten werden. Dieser Bison allerdings weidete ganz in der Nähe der Fahrbahn, und er ließ sich auch nicht durch die Besucher aus der Ruhe bringen.
Die Kaskaden des Yellowatone River
Die Kaskaden des Yellowstone River
Nach dem unerwarteten Fotostop fahren wir weiter, immer entlang des Yellowstone River, bis zum Mud Volcano, einem weiteren Gebiet mit mehreren thermalen Fumarolen und Schlammvulkanen, deren Wasser besonders säurehaltig ist und das einem pH-Wert hat, der unter dem von konzentrierter Schwefelsäure liegt.

Dann erreichen wir einen weiteren Höhepunkt - den Grand Canyon of the Yellowstone, eine 32 km lange und bis zu 400 m tiefe Schlucht. Auf seiner Südseite schießt der Yellowstone River in den Upper Falls in die Schlucht, und an der Nordseite fließt er bei den Lower Falls wieder heraus. Leider ist der Zugang zu den Upper Falls zur Zeit wegen Bauarbeiten gesperrt, und so müssen wir uns damit begnügen, das silberblaue Band des Flusses aus einiger Entfernung zu betrachten.
Grandioser Einblick in den Canyon bei »Artist Point«
Doch da gibt es noch den »Artist Point«, einen Aussichtspunkt, der über den South Rim Drive zu erreichen ist. Dort beginnt es zu regnen, und in den Regenumhang gehüllt gehen wir die paar hundert Meter zum Aussichtspunkt. Uns eröffnet sich ein grandioser Ausblick auf ein beeindruckendes Amphitheater:

Oben mit Nadelwald bewachsen, fallen die Hänge aus bloßem Gestein nach unten steil ab, und das Gestein ist auffallend gelb-orange und rot gefärbt, was durch geothermische Prozesse unter Mitwirkung von Eisen hervorgerufen wurde. Wir können uns gar nicht sattsehen. Was wäre das erst für ein Anblick würde die Sonne scheinen... Doch immerhin hört der Regen schnell wieder auf.
Wie Nebel liegt die Gischt über dem Fluß
Auf der gegenüberliegenden Seite des Canyons gibt es noch einen empfehlenswerten Aussichtspunkt auf den Canon, den »Brink of Lower Falls«, wo man, wie der Name sagt, direkt an der Kante steht, an der sich die Wasser tosend in die Tiefe stürzen. Dorthin führt ein Serpentinenweg 70 Höhenmeter hinab, dafür entschädigt aber der Blick für die Mühen des Abstiegs, zumal mittlerweile auch wieder die Sonne scheint.

Unser nächstes Ziel ist das nur wenige Meilen entfernte Visitor Center im Canyon Village. Auf zwei Etagen ist dort ist eine wunderschöne Ausstellung über den Nationalpark zu bewundern. Auch Gastronomie gibt es dort, und so beschließen wir, unser Abendessen hier einzunehmen, denn es ist schon 18 Uhr.
Abendrot
Der krönende Abschluß eines ereignisreichen Tages
Im Hauptgebäude gibt es zwei Restaurants zur Selbstbedienung, eines eher ein Schnellimbiß, also stellen wir uns an der anderen Schlange an. Man kann zwischen einem Zweier- und einem Dreiermenü (2/3 plates) wählen.

Während wir essen, bricht die Dämmerung herein, und so machen wir uns danach ohne Säumen auf den Weg zum Auto und auf den Heimweg, denn der Park wird um 22 Uhr geschlossen. Wir fragen uns, was wohl mit den Touristen geschieht, die sich verspäten, wollen das aber besser nicht ausprobieren. Im Dunkeln kehren wir zur Musik von den Allman Bros., Jackson Browne und CSN&Y zurück. Unterwegs gibt es noch ein schönes Abendrot und eine junge Mondsichel zu bestaunen.


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