Reise USA 2018 Monument Valley, Goosenecks State Park, Mesa Verde


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USA 2018
Der Südwesten
Monument Valley / Goosenecks State Park
Der östlichste Punkt der Tour: Mesa Verde
Mi 18.4. Nach der unruhigen vorletzten Nacht haben wir diesmal gut geschlafen. Die Sonne weckt uns. Es ist frisch, und wir sind froh über ihre wärmenden Strahlen. Heute reisen wir weiter. Zuvor gehen wir aber in Page noch einmal zu Walmart und ergänzen unsere Vorräte. Wieder einmal schlägt die Uhr unseres Navis Kapriolen. Wir befinden uns hier nicht nur genau auf der Grenze zwischen Arizona und Utah, sondern hier verläuft auch im Sommer (!) die Grenze zwischen zwei Zeitzonen, denn in Arizona gilt die Sommerzeit nicht, außer in den Reservaten der Navajos... Es ist nicht ganz einfach, den Überblick zu behalten, wie spät es denn nun eigentlich ist.

Unser Weg führt uns weiter ostwärts, wir fahren noch einmal vorbei am Canyon-X. Abgesehen von einigen isoliert in der Landschaft stehenden Sandsteinformationen in der Nähe von Kaibito ist die Landschaft recht eintönig und flach. Dann mündet der IS 98 auf den Hwy 160,und wir fahren nun nordostwärts. Die nächste größere Stadt ist Kayenta.

Dort besuchen wir einen Walmart, um noch einmal nach einer Straßenkarte Ausschau zu halten, aber vergebens. Wir beschließen, daß es auch ohne Karte geht; auf dem Smartphone sind alle erforderlichen Offlinekarten, und in den meisten Vistor Centern bekommt man gute Straßenkarten der einzelnen Bundesstaaten. Außerdem steht unsere Route im Großen und Ganzen fest.
Der Owl Rock
Der Owl Rock
In Kayenta wechseln wir noch einmal die Fahrtrichtung, auf dem Hwy 163 fahren wir nach Nordosten. Kurz vor dem Monument Valley tauchen die ersten markanten Formationen wie der Owl Rock auf.

Das Monument Valley befindet sich auf dem Gebiet der Navajo, und dazwischen verläuft die Grenze zwischen Arizona und Utah. Seine in aller Welt bekannten Berge tragen die Beinamen Butte und Mesa; Letzteres weist darauf hin, daß es sich um Tafelberge handelt. Wir wollen uns aber dort nicht weiter aufhalten, fotografieren aber dennoch unterwegs. Die Stimmung auf den Fotos ist oft von der Tageszeit, also dem Sonnenstand abhängig.
Panorama des Monument Valley
 
Der Mexican Hat Rock
Der »Mexican Hat Rock« - wie lange kann er sich noch halten?
Hinter dem Monument Valley führt die Straße wieder bergab zum San Juan River, in den Ort Mexican Hat hinein. Rechts entlang der Straße zieht sich eine Bergkette dahin, die Grey Hills. Sie ist von ocker, rötlich und weiß gemusterten Schichten durchzogen.

Kurz danach führt eine unbefestigte Straße nach rechts zu der Steinformation, die der Stadt ihren Namen gab: dem Mexican Hat Rock, einen an einen Sombrero erinnernden Sschlußstein. Wir statten ihm einen Besuch ab und fahren zurück.
Unser heutiges Tagesziel ist der Goosenecks State Park. Hier hat sich der San Juan River im Lauf von Jahrmillionen dreihundert Meter tief in den Boden eingegraben, begünstigt durch Landhebung und Erosion. Dabei mäandert er durch die Landschaft, legt in einer Entfernung von 1,5 Meilen Luftlinie sechs Meilen Weg zurück. Es ist der längste seiner Art in ganz Nordamerika. An einer dieser Mehrfachschleifen liegt der Park. Weil es ein State Park ist, gilt der Annual Pass nicht. Der Eintritt kostet $ 5; sowohl für Tagesbesucher als auch für Camper. Geboten werden außer Trockentoiletten und einigen Bänken und Tischen keinerlei Annehmlichkeiten, auch kein Wasser. Es ist staubig und heiß, und schattenspendende Bäume sind auch nicht vorhanden. So suchen wir uns die einzige freie Bank aus und stellen dort das Zelt auf, an einer Art Wendeschleife. Außer uns gibt es noch ein paar RVs, auch ein Zelt sehen wir. Wir halten Teatime, und anschließend gehen wir bis zur äußeren Kante des Plateaus. Auf dem tief unter uns liegenden Fluß fahren einige Boote.
Im Goosenecks State Park
Auf staubigem roten Sandboden bauen wir das Zelt auf
Zurückgekehrt sehen wir, wie sich ein riesiger RV der Marke Bighorn uns gegenüber aufbaut, seine Seitenteile ausfährt und dann seine laute Klimaanlage in Betrieb nimmt. Uns schwant nichts Gutes, und nach dem Abendessen entfliehen wir an die andere Seite des Parks, zur Recreation Area, und entdecken dort eine weitere Schleife, die wir bisher nicht bemerkt hatten. Zum Fotografieren ist es aber nicht mehr optimal, denn der Canyon liegt bereits im Schatten. Als wir in der Dämmerung zum Zelt zurückkehren, stellen wir erleichtert fest, daß keine Klimaanlage mehr läuft, es ist ruhig auf dem Platz. Bevor wir uns schlafen legen, mache ich noch ein Foto vom westlichen Nachthimmel.


Do 19.4. Die Nacht war mild, denn der Himmel hat sich bedeckt, aber ein unangenehmer Wind bläst. Wir drehen das Auto, so daß wir in dessen Windschatten frühstücken können. Dann kommt die Sonne heraus, und ich kann doch noch die gesamte Schleife des Flusses fotografieren. Dann reisen wir ab. Wir fahren weiter nordostwärts, vorbei am Valley of the Gods mit seinen markanten Formationen, einer Miniaturausgabe des Monument Valley. Wir überlegen kurz, ob wir einen Abstecher machen wollen, dann aber doch weiterfahren. Dann durchfahren wir wieder flaches Prairieland auf endlos langer schnurgerader Straße.
Fort Bluff
Das Freilichtmuseum erzählt die Geschichte der ersten Siedler
Hinter großen roten, gerundeten Sandsteinfelsen liegt der Ort Bluff. Wir werden auf eine Historic Site aufmerksam: Hier befindet sich das Fort Bluff, heute ein Freilichtmuseum aus der Pionierzeit der USA, als die Siedler durchs Land zogen und sich 1880 hier niederließen um eine landwirtschaftliche Gemeinschaft zu gründen.

In historischen Blockhäusern werden die Geschichten und Schicksale der Siedler geschildert. Sie hatten nicht viel Glück; mal war der der San Juan River ausgetrocknet, mal führt er zuviel Wasser und überschwemmte Felder und Obstplantagen. So kehrten viele Siedler dem Ort den Rücken und zogen weiter.
Die Navajo Twin Rocks
Am Fuß der Twin Rocks gibt es ein Café und einen Gift Shop
In der Mitte des Forts ist der »Union Jack«, die amerikanische Flagge, auf Halbmast. Ich frage einen Ranger nach dem Grund, und er erklärt uns, daß Barbara Bush, die Gattin des Ex- Präsidenten George Bush sen. gestorben ist, und daß einige Tage Staatstrauer angeordnet sind.

Schließlich fahren wir weiter, legen aber am Ende des Ortes noch einen kurzen Stop ein; dort befinden sich die Navajo Twin Rocks, eine markante Felsformation. Nach einer Legende der Navajos sind es versteinerte Söhne der Sonne, Nagenatzani und Thobadestachin genannt, die die Erde einst von Unholden befreit haben.
Die Navajo Twin Rocks
Noch vier Meilen bis zu den Ute Mountains
Die Gegend wird wieder flacher, von einzelnen Felsformationen abgesehen. Wir fahren den Hwy 162 nach Südosten, immer entlang des San Juan River. Hier in Flußnähe ist die Landschaft grüner als anderswo. Der Weg führt durch die Ute Mountains Indian Reservation. Wir sind ganz in der Nähe der Four Corners, wo die vier Staaten Arizona, Colorado, Utah und New Mexico aneinanderstoßen.
Dann erreichen wir Cortez, eine Kleinstadt. Sie wurde Ende des 19. Jh.für Bauarbeiter errichtet, die Bewässerunsgskanäle vom Dolores River in das Montezuma Valley gruben.

Wir beginnen, uns nach einer Unterkunft umzuschauen. Der Wetterbericht sagt für die Nacht Niederschläge und Temperaturen um den Gefrierpunkt voraus. Unser Tagesziel heißt eigetlich Mesa Verde, wo sich ein Campingplatz in über 2000 m Höhe befindet. Angesichts der Wetterprognosen beschließen wir, heute einem Bett den Vorrang vor der Isomatte zu geben. Die Rangerin im Visitor Center macht uns einige Vorschläge, und wir wählen die Travelodge, wo die Übernachtung $ 71 kostet.

Bevor wir weiterfahren, sucht sich Kerstin noch einen hübschen Schmuck aus; gefertigt aus einem Türkis und mit Silberdraht umwickelt. Es wird ein kleines Geburtstagsgeschenk werden.
Es ist erst 14:30, als wir zum südlich gelegenen Mesa Verde National Park fahren. Die Straße führt in Windungen stetig bergauf, vorbei am Morefield Campground, der noch geschlossen ist. An einigen Stellen kann man ins tief unten liegende Land schauen. Wir überwinden fast siebenhundert Höhenmeter und gelangen bis in eine Höhe von knapp 2500 m. Der Himmel ist bewölkt, die Luft diesig. In der Ferne sieht man die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains. Dann gabelt sich die Straße. Die westlich führende Wetherill Mesa Road ist noch bis Anfang Mai geschlossen, und wir fahren die Chapin Mesa Road nach Süden.
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Blick zu den schneebedeckten Gipfeln der Rocky Mountains
In Mesa Verde lebten bereits vor anderthalb Jahrtausenden die Anasazi, ein Stamm der Pueblo- Indianer. Ihre Wohnstätten legten sie sowohl ebenerdig als auch in Höhlen bzw. unter Felsüberhängen hoch über dem Grund des Canyons an. Man kann eine Vielzahl dieser z.T. noch erhaltenen bzw. rekonstruierten Wohnstätten besichtigen; einige allerdings nur nach Voranmeldung und unter Führung.

Als erstes durchfahren wir den Cliff Palace Loop. Tief unter uns liegt unter einem Felsüberhang die Cliff Palace genannte über 800 Jahre alte, größte Ansiedlung in ganz Nordamerika. Aber nach unten kommt man nur mit Führung, und die findet gerade nicht statt. So schauen wir von oben auf die 50-100 m tiefer gelegene Ansiedlung.
Der Cliff Palace
Unter einem gewaltigen Überhang liegt der »Cliff Palace«
Am anderen Rand des Canyons, kann man dasn Hemenway House sehen, ein einzelnes Gebäude unter einem Felsvorsprung. Wir fahren weiter zum Balcony House, zu dem man entweder per Leiter herabklettern kann, oder das man nach kurzer Wanderung von 1,9 km in einiger Entfernung am anderen Ende des Soda Canyon sehen kann. Aus der Entfernung ist der Anblick aber eher ernüchternd.

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Balcony House
Die Zeit ist schon fortgeschritten, und wir fahren zum archäölogischen Museum zurück. Bevor wir es besichtigen, wollen wir noch die in der Nähe liegende Spruce Tree Terrace besichtigen, für die man weder Anmeldung noch Führer braucht. Es ist die drittgrößte und am besten erhaltene Felsansiedlung des Nationalparks; die insgesamt 120 Räume wurden im 13. Jh. errichtet. Es geht bergab, und schon nach kurzem sind die unter einem Felsüberhang liegenden Häuser zu sehen.

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Leider nur von oben zu besichtigen: Spruce Tree Terrace
Leider ist der Weg dorthin gesperrt; es hat einen teilweisen Erdrutsch gegeben. Der Ranger gibt uns den Rat zu einem alternativen Weg dorthin, er führt bergauf und in einem weiten Bogen um die Stätte herum und dann stêil bergab und zurück. Wir machen uns auf den Weg, der immer länger wird, ohne daß es zurück geht. Womöglich haben wir den Ranger falsch verstanden? Es wird immer später, und wir kehren schließlich nach ca. 2 km um.
Dort, wo der Weg gesperrt ist, bleiben wir ein Weilchen stehen und beobachten mehrere Kondore, die hier ihr Revier haben. Schließlich kehren wir gegen 19:00 zum Auto zurück und fahren zurück, wobei wir noch dem Cedar Tree Tower und den Far View Sites einen kurzen Besuch abstatten.

Im Dunkeln kommen wir in Cortez an, beziehen unser Quartier und besuchen dann das danebenliegende Taco Bell. Zum Abend essen wir ein Menü aus insgsamt zehn Burritos und Tacos. Gesättigt gehen wir zurück auf unser Zimmer, duschen uns (eine Wohltat nach dem Staub der letzten Tage) und legen uns recht spät schlafen. Es wird eine ruhige Nacht.
Kondor über Mesa Verde
El condor pasa


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