Datum
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11.03.2022 |
Zeit (MEZ)
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21:45 (oben) 22:48 (Mitte) 22:33 (unten) |
Ort |
Mühlhausen |
Mondalter |
9.17 Tage |
Kamera Objektiv |
iNova PLB-Mx Newton 150/1000 + 2,5x Barlow |
Belichtung |
Videosequenzen mit ≈3400 Frames davon je ≈300 Frames gestackt und verarbeitet |
Ausrichtung |
N ↑ |
Es gibt Phänomene auf dem Mond, die dadurch hervorgerufen werden, daß die Sonne zu einer bestimmten Zeit in einem ganz bestimmten Winkel auf die Mondoberfläche trifft. Das tritt vor allem am Terminator auf, wo die flach über dem Mond stehende (auf- bzw. untergehende) Sonne einzelne Formationen besonders plastisch hervortreten läßt und reizvolle Licht- und Schattenspiele hervorruft. Eines dieser Phänomene ist als »Hesiodus- Lichtstrahl« bekannt und tritt zu Beginn des 9. Tages nach Neumond auf.
Der große Krater in der Mitte jedes Bildes ist
PitatusPitatus →
(∅ 98 km)
ital. Astronom 16.Jh.
. Direkt westlich (links) von ihm liegt der kleinere Krater
Hesiodus← Hesiodus
(∅ 43 km)
griech.Poet 8.Jh. v.Ch.
. Beide Kraterwände »verschmelzen« miteinander. In der Mitte aber tut sich eine Lücke auf.
Wenn nun die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne durch diese Lücke scheinen, werfen sie auf die westlichen Kraterwand von Hesiodus einen Lichtfleck, der sich nach und nach zu einem
Lichtstrahl← Hesiodus- Lichtstrahl
auf Hesiodus' Kraterboden ausweitet.
Das ganze Schauspiel dauert etwa zweieinhalb Stunden. Dann steht die Sonne hoch genug, um den ganzen Kraterboden von Hesiodus zu beleuchten. Doch ehe die Sonne zwei Wochen später am westlichen Kraterrand untergeht, nach fast einem halben Mondtag, spielt sich das ganze noch einmal auf ähnliche Weise ab: Dann fällt der Lichtstrahl durch die Lücke erst auf den Zentralberg, dann auf den Kraterboden von Pitatus. Das geschieht bei einem Mondalter von 22,95 Tagen, allerdings immer in den frühen Morgenstunden.
Leider war das Seeing an diesem Tag ziemlich schlecht, und deshalb sind die Aufnahmen auch nicht sehr scharf geworden.
Das ist ein Querschnitt des Höhenprofils des Kraterrands von Nord nach Süd. Die Lücke ist unten etwa 5 km breit und verbreitert sich nach oben hin. Die Höhe der Kraterwand an der rechten Seite beträgt 1500 Meter.
(Die Höhenskala ist im Vergleich zur Breitenskala um den Faktor 1:20
vergrößert.)
Quelle:
https://quickmap.lroc.asu.edu/