In der Mitte des Mondes zieht sich vom Äquator an südwärts eine Kette von größeren Kratern und Ringwällen bis zum Südpol hin. Dabei fällt ein Dreiergespann von Ringwällen besonders auf.
PtolemäusPtolemäus →
(Ø 154 km)
griech. Astronom 2.Jh.
verfaßte »Almagest«, ein
astronomisches Kompendium
, der älteste und größte der Drei, ist nicht rund, sondern hat die Form eines Vielecks. Er hat keinen Zentralberg, der normalerweise als Folge des Meteoriteneinschlags entsteht. Darüberhinaus ist sein Inneres völlig von erstarrter Lava gefüllt. Das läßt darauf schließen, daß der Zentralberg einst zusammen mit einigen andern, heute kaum noch erkennbaren »Geisterkratern« in der Lava versank. Dafür prangt in seinem Innern der hübsche kleine, wesentlich jüngere
AmmoniusAmmonius →
(Ø 9 km)
griech. Philosoph 3.Jh.
Platoniker
.
Links oben verläuft eine Serie kleiner Krater, wie aufgefädelt,
Catena Davy← Catena Davy
50 km lang
engl. Chemiker 19.Jh.
genannt. Sie markiert die Einschlagspur eines Meteoriten.
Im Innern von
Alphonsus← Alphonsus
(Ø 118 km)
span. König+Astronom 13.Jh.
Verfertigte Tafeln zur
Berechnuing der Ephemeriden
erkennen wir nahe des Zentralbergs einen in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Bergrücken. Am rechten Rand, wegen des hohen Sonnenstands nur schwer erkennbar, verläuft ein Rillensystem, die
Rimae Alphonsus← Rimae Alphonsus
bis 150 km lang
span. König+Astronom 13.Jh.
. Im März 1965 schlug hier die Sonde
Ranger 9 auf, nachdem er seine Mission erfüllt und fast 6000 hochauflösende Fotos an die Erde übermittelt hatte.
Bleibt noch
Arzachel← Arzachel
(Ø 98 km)
arab. Astronom 11.Jh.
exzellenter Astronom
und Gerätebauer
. Der Kleinste der Drei hat besonders hohe und terrassierte Wände, deutlich erkennbar an den langen Schatten auf der Westseite. Sein Zentralberg ist der größte und ragt etwa 1500 Meter über die Wallebene hinaus. Auch hier gibt es in seinem Innern ein Rillensystem, die
Rimae Arzachel← Rimae Arzachel
50 km lang
.
Apropos Schatten: Die meisten meiner (und auch anderer) Mondaufnahmen stammen aus den Phasen von Neumond bis Vollmond. Dieses Bild ist nach Vollmond entstanden, im dritten Viertel des Mondzyklus, in den frühen Morgenstunden. Das sieht man daran, daß die Schatten der Vertiefungen rechts, an den Westseiten der Objekte liegen, die Schatten der Erhebungen dagegen an den Ostseiten.
Datum, Zeit Ort |
25.08.2016 04:05 MESZ Mühlhausen |
Mondalter |
22,31 Tage |
Kamera Objektiv |
iNova PLB-MX Newton 150/1000 |
Ausrichtung |
N ↑ |
Die nebenstehenden Grafiken zeigen jeweils einen Querschnitt von Kraterrand zu Kraterrand für jeden der drei Krater in West-Ost-Richtung.
(Die Höhenskala ist im Vergleich zur Breitenskala um den Faktor 1:20 bis 1:50 vergrößert.)
Quelle:
https://quickmap.lroc.asu.edu/