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Buchstabensalat: Ein Lunar-V und zwei Lunar-X
Beste Sichtbarkeit: Knapp 7 Tage nach Neumond
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Datum, Zeit
Ort31.03.2020 22:15 MEZ
MühlhausenMondalter 7,53 Tage Kamera
ObjektiviNova PLB-MX
Newton 150/1000Ausrichtung N links ↑ unten li ↑ unten re ↗
Schon seit jeher haben die Menschen voller Interesse den Mond betrachtet, und immer wieder haben sie auf seiner Oberfläche Muster und Zeichen erkannt und gedeutet. Das bekannteste Beispiel ist das sogenannte Mondgesicht. Und mit der Erfindung und Nutzung des Fernrohrs waren sie dann in der Lage, immer feinere Strukturen zu beobachten. Bis aber der erste Mensch mit eigenen Füßen den Mond betreten hatte, waren die Vorstellungen über unseren Trabanten ziemlich verwegen. Inspiriert von den spitzen Schatten mancher Formationen bei tiefstehehender Sonne stellten sich die Menschen die Mondlanschaft von spitzen Bergen bedeckt vor. Und da gab es den Astronomen Franz von Gruithuisen, der Anfang des 19. Jh. sogar eine Mondstadt entdeckt haben will. Und wo eine Stadt, da auch Mondmenschen...
Hier geht es aber nur um zwei interessante Lichtphänomene, die an die Buchstaben V und X erinnern und nur bei einem ganz bestimmten Sonnenstand zutage treten und auch nur für kurze Zeit sichtbar sind. Bemerkenswert ist, daß diese beiden Phänomene erst Anfang des Jahrhunderts von zwei Astronomen beschrieben wurden. Wir finden die Formation östlich des Mare Nubium← Mare Nubium(auf diesem Bild links, noch im Dunkeln).Wolkenmeer
Das Mond-VV(oder auch Lunar-V) liegt nordwestlich des Kraters Triesnecker← Triesneckerund wird durch einige Bergrücken gebildet.(Ø 27 km)
österr. Astronom 18.Jh.
Und gehen wir entlang des Terminators nach Süden, finden wir das Mond-XX. Das wird durch die Kraterwände der drei Krater Purbach← Purbach(liegt noch im Dunkel), La Caille(Ø 118 km)
österr. Astronom 15.Jh.← La Cailleund Blanchinus(Ø 68 km)
franz. Astronom 18.Jh.← Blanchinusgeformt, die dicht aneinander gedrängt liegen wie die drei Blätter eines Kleeblatts. Der Zeitpunkt dieser Aufnahme ist allerdings schon etwas zu spät für das Mond-X und etwas zu früh für das Mond-V.(Ø 68 km)
ital. Astronom 15.Jh.
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Auf dem linken Bild ist das Lunar-V← Lunar-Vdeutlicher erkennbar. Daß solche Lichtphänomene nicht selten sind, zeigt die untenstehende Aufnahme: Nur 150 km entfernt vom Lunar-Vca. 80x80 km← Lunar-Vist bei leicht verändertem Sonnenstand rund um die Krater und Nebenkrater von Murchison und Pallas ebenfalls ein X← Lunar Xerkennbar.
Zum Schluß noch ein paar interessante Formationen in seiner näheren Umgebung: Da wäre zunächst die Rima HyginusRima Hyginus →, die vermutlich aus einer eingebrochenen erkalteten Lavaröhre entstand (ein Phänomen, das man auch auf der Erde beobachten kann, etwa im Gebiet »Craters of the Moon National Monument« in Idaho, USA). Genau in ihrem Knick liegt der kleine Krater HyginusLänge 220 km
griech. Astronom 2.Jh.v.Chr.Hyginus →. Rechts oben erkennen wir den markanten Krater Manilius(Ø 10 km)
griech. Astronom 2.Jh.v.Chr.Manilius →.(Ø 40 km)
röm. Astrologe 1.Jh.