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Mond - Ringwall Copernicus


Beste Sichtbarkeit: 2 Tage nach erstem oder 1 Tag nach letztem Viertel

Eine der bekanntesten, markantesten und gut sichtbaren Formationen auf dem Mond ist der Ringwall Copernicus
←  Copernicus
(Ø 93 km)
poln. Astronom 16.Jh.
erschuf das
heliozentrische Weltbild
, benannt nach dem großen Astronomen, der mit seinem heliozentrische Weltbild einen viele jahrhunderte währenden Irrtum korrigierte. Seine Lage ist ziemlich zentral; er befindet sich nur 9° oberhalb des Mondäquators. Mit einem Durchmesser von 93 km gehört er zu den größten Impaktkratern. Er entstand vor etwa 800 Millionen Jahren, und die Wucht des Einschlags war derart groß, daß der Kraterboden knapp 3 km tiefer liegt als die umliegende Ebene, und der Kraterrand erhebt sich noch einmal 900 m darüber hinaus. Die herausgeschleuderte Mondmaterie erzeugte weitere, sogenannte Sekundärkrater und ließ ein weitreichendes Strahlensystem von Auswurfmaterial zurück.

Unter dem permanenten Einfluß des Sonnenwinds und kosmischer Strahlung ändert das Mondgestein (bzw. der Mondstaub) allmählich nicht nur seine Beschaffenheit, sondern auch seine Farbe. Es ist zu sehen, daß das ausgeworfene (jüngere) Material deutlich heller ist als das (ältere) umliegende Gestein. Am deutlichsten zeigt sich das in den Tagen um Vollmond herum.

Zum Vergleich zwei Aufnahmen: Während bei tiefstehender Sonne vor allem die Strukturen der Landschaft hervorgehoben werden (linkes Foto), kommen bei senkrechter Sonneneinstrahlung (rechtes Foto) vor allem Farb- bzw. Helligkeitsunterschiede zur Geltung. So sind die vielen kleinen Lichtpünktchen kleine Krater jüngeren Ursprungs. Während das linke Bild am 6. Tag vor Neumond entstand, entstand das rechte Bild bei Vollmond. Hier ist das ausgedehnte Strahlensystem von Copernicus - das zweitgrößte nach Tycho - in seiner ganzen Größe zu sehen. Die längsten Strahlen sind beinahe 600 km lang.

Oberhalb von Copernicus treffen sich die Ausläufer der Gebirgsketten der Montes Carpatus
←  Montes Carpatus
(280 x 60 km)
mit dem Krater T. Mayer
←  T. Mayer
(Ø 33 km)
dt. Astronom 18.Jh.
Erforschte Libration
des Mondes
und der Montes Apenninus
Montes Apenninus  →
(953 x 100 km)
und dem ebenfalls sehr markanten Krater Eratosthenes
Eratosthenes  →
(Ø 58 km)
griech. Mathematiker 3.Jh.v.Chr.
Ermittelte den Erdumfang
mit einem Schattenstab
. Mit beiden bildet Pytheas
Pytheas  →
(Ø 20 km)
griech. Geograph 4.Jh.v.Chr.
Erkannte Zusammenhang
zwischen Gezeiten und Mond
ein gleichseitiges Dreieck. Südwestlich von Copernicus erkennen wir schließlich Reinhold
Reinhold →
(Ø 48 km)
dt. Astronom 16.Jh.
Verfaßte genaue
astronomische Tafeln
.
Copernicus Copernicus
Copernicus
Das ist eine Ausschnittsvergrößerung eines anderen Fotos, die zeigt, daß Copernicus nicht kreisrund, sondern ein Polygon ist. Bemerkenswert ist die Vielzahl kleinster Krater, die teils radial von Copernicus weglaufen, teils konzentrisch um ihn gruppiert sind. Diese sogenannten Sekundärkrater entstanden bei der Entstehung von Copernicus aus dem ausgeworfenen Material. Auch ist das von Kraterrand in alle Richtungen ausgehende Auswurfmaterial in Form von flachen Hügeln gut erkennbar.

Während Copernicus' äußerer Kraterrand flach und von wellenartiger Struktur ist, fällt er nach innen steil und terrassenförmig in mehreren, stark zerklüfteten, welligen Stufen ab (siehe auch Grafik unten); ein Resultat der sich überlagernden Schockwellen nach dem Einschlag, der im Innern nicht nur einen, sondern mehrere Zentralberge aufgeworfen hat, die bis zu 1200 m emporragen.

Die beiden kleinen südlich gelegenen, an ein Schlüsselloch erinnernden Krater sind Fauth und Fauth A
←  Fauth + Fauth A
(Ø 12 km)
dt. Astronom 20.Jh.
Erstellte einen Mondatlas
. Schließlich blieben nur noch der schon ziemlich zerstörte Krater Gay-Lussac
←  Gay-Lussac
(Ø 27 km)
franz. Chemiker+Physiker 19.Jh.
und sein darunterliegenden Begleiter, Gay-Lussac A zu erwähnen, der zwischen den Ausläufern der Montes Carpatus
←  Montes Carpatus
(280 x 60 km)
liegt.

Eine kleine Episode zur Namensgebung: Es heißt, Giovanni Riccioli, Jesuit und Astronom, war über Kopernikus' Weltbild, das der Sonne ihren wahren Platz im Zentrum des Sonnensystems beimaß, derart erbost, daß er diesem Ringwall im Meer der Stürme den Namen seines »Widersachers« verpaßte. Zwar trägt auch ein kleiner Krater am äußersten Westrand der Mondvorderseite Ricciolis Namen, aber beide trennt eine hinreichend große Entfernung von 1700 km, so daß sich beide zumindest auf dem Mond nicht in die Quere kommen...



Querschnitt durch Copernicus - © NASA/GSFC/ASU
Die Grafik zeigt einen Querschnitt durch Copernicus mit drei seiner größten, verstreut liegenden Zentralberge in der Mitte. Auch die terrassierten Seitenwände sind gut zu erkennen.

(Die Höhenskala ist im Vergleich zur Breitenskala um den Fator 1:60 vergrößert dargestellt.)

Quelle: https://quickmap.lroc.asu.edu/