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Orionnebel M42 und M43
Fotografische Entwickung und Grenzen
Der Orionnebel ist eines der prächtigsten Deep-Sky-Objekte, die bereits mit bloßem Auge erkennbar sind. Er befindet sich im Sternbild Orion, das in der dunklen Jahreszeit vom Herbst bis zum Frühjahr sichtbar ist. Er ist ein Reflexionsnebel, der durch nahe Sterne zum Leuchten angeregt wird. Seine helle Zentralregion ist ein Sternentstehungsgebiet, das etwa 1350 Lichtjahre von der Erde entfernt ist.

Wegen seiner guten Sichtbarkeit ist er ein häufig abgelichtetes Objekt. Mittlerweile legen Astroamateure Bilder vor, die in puncto Qualität bis vor wenigen Jahren nur von professionellen Astronomen zu sehen waren. Auch ich habe mich immer wieder an M42 versucht. Diese Seite soll meine Versuche in chronologischer Reihenfolge dokumentieren und einen Fortschritt dokumentieren, aber auch die Grenzen aufzeigen.
Orionnebel M42 und M43
Datum, Zeit, Ort 31.10.2002 MEZ
Gornergrat, Schweiz
Ausrüstung Exa Ib, 1,8/50 piggyback auf
Newton 150/1000
Aufnahmedaten ISO 100, 5 min
(manuell nachgeführt!)

Eine meiner ersten Deep-Sky-Aufnahmen, damals noch auf Zelluloid gebannt. Die grünliche Farbe kommt von der Emulsion des Filmes. In der Schweiz, in über 3100 m Höhe, ist der Himmel noch ausreichend dunkel. In Stadtnähe wäre jedes Bild mit 5 min Aufnahmedauer hoffnungslos überbelichtet.
Orionnebel M42 und M43
Datum
Zeit
Ort
08.11.2004
23:00 MEZ
Kassel
Kamera,
Objektiv
Canon EOS 300D
Newton f6,7/1000, fokal
Orientierung N ↑


Ende 2004 begann auch für mich das Zeitalter der digitalen Fotografie; ich kaufte mir eine Canon 300D. Das erste Deep-Sky-Foto mit der Neuen blieb dem prächtigen Orionnebel und seinem kleinen Begleiter, M43, vorbehalten. Es ist eine nur kurz belichtete Aufnahme; der Nebel ist weitaus größer als auf dem Bild zu sehen. Diese Ansicht entspricht dem visuellen Eindruck; allerdings erscheint er dem bloßen Auge eher graugrün.
Datum, Zeit
Ort
08.12.2004
Kassel
Kamera,
Objektiv
Canon EOS 300D
Newton 150/1000, fokal
Orientierung N ↖


Ein weiterer Versuch, allerdings stark verrauscht. Auf diesem Foto wird die Größe des Nebels deutlich. Der weiße Fleck in der Mitte des Nebels, das Sternentstehungsbebiet, ist überbelichtet. Die umgebenden Nebelfelder werden erst auf länger belichteten Fotos sichtbar.
M42
Datum
Zeit
Ort
Kamera
Objektiv
Belichtung
08.01.2016
21:00 MEZ
Mühlhausen
Canon EOS 70D
Newton 150/1000,fokal
5x 30s (ISO3200)
Orientierung N ↖


Es geht immer noch ein bißchen besser. Mit einer anderen Kamera und einer anderen Montierung ist das Foto die Grenze dessen, was man ohne Autoguiding und unter einem aufgehellten und durch aufsteigende Nebel leicht dunstigen Vorstadthimmel erreichen kann. Es wurden mehrere Fotos mit Belichtungszeiten von 6s bis zu 30s bei ISO 3200 angefertigt, gestackt und mit einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeitet.
M42+M43
Datum
Zeit
Ort
Kamera
Objektiv
Belichtung
02.12.2016
22:30-23:00 MEZ
Mühlhausen
Canon EOS 70D
Newton 150/1000
2x30s, 3x60s, 1x100s (ISO2000)
Orientierung N ↖


Das ist das Resultat des jüngsten Versuchs. Die Montierung war diesmal so gut ausgerichtet und der Himmel ausreichend dunkel, daß ich mit der DSLR Einzelaufnahmen bis zu 100 s belichten konnte.