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Iridium-Flares
»Iridium« ist der Name von insgesamt 70 Fernmeldesatelliten, die die gleichnamige Firma in Orbits rund um die ganze Erde gebracht haben, und die der Kommunikation per Satellit dienen.

Jeder Satellit besaß drei flächige, hoch polierte sogenannte Main Mission Antennas. Ein Flare war zu sehen, wenn eine dieser Antennen das Sonnenlicht zur Erde reflektierte. Dabei zeigte sich eine eine anschwellende, für ein paar kurze Zeit sehr helle und wieder abklingende Leuchterscheinung, die insgesamt etwa eine halbe Minute dauert. Die Helligkeit konnte ein Vielfaches der Helligkeit von Venus betragen (siehe weiter unten), weswegen sie oft für UFOs gehalten wurden.
Iridium 45
Iridium 45
18.12.2003, 17:29 MEZ, Kassel


Mein erstes Foto von einem Flare, noch mit einer »chemischen« Kamera, der Canon EOS 500 aufgenommen. Während sie im Winter oft am Südwesthimmel erscheinen, sind Flares im Sommer oft Richtung Nord sichtbar. Das liegt daran, daß sie vor allem nach Sonnenuntergang bzw. vor Sonnenaufgang zustandekommen. Tief in der Nacht treten sie nicht auf.
Iridium 70
13.03.2005, Kassel


Die Helligkeit dieses Flares ist so groß, daß es selbst durch die dünnen Schleierwolken noch zu sehen gewesen wäre. Die Leuchtspur scheint an der linken Seite wie abgehackt; ein Zeichen dafür, daß die Aufnahme zu spät begonnen wurde.

Ein Flare kann eine maximale visuelle Helligkeit von -8m erreichen. Der Wert liegt genau zwischen den Helligkeiten des Vollmondes (etwa -12,3m) und der Venus (etwa -4,3m).

Die Helligkeitsskala ist logarithmisch, das heißt 2,5 Skalenwerte Unterschied entsprechen der zehnfachen visuellen Helligkeit. Je kleiner die Zahl, umso heller erscheint uns das Himmelsobjekt. In Helligkeitswerte übersetzt bedeutet das, daß der Vollmond etwa 1500mal heller scheint als das hellste Flare und etwa 50mal heller als die Venus. Ein Flare wiederum strahlt bis zu 30mal heller als Venus.
Iridium 23


Iridium 23
23.03.2005, Kassel


Das ist ein besonders helles Flare am Osthimmel. Die Flugrichtung des Satelliten war Nord-Süd, auf dem Foto von rechts nach links. Das rechte Foto ist ein vergrößerter Ausschnitt.
Iridium 49
01.01.2005, Kassel


Dieses Foto belegt, daß Iridumflares selbst bei hellem Mondschein deutlich sichtbar sind. Die Aufhellung am rechten Bildrand und die darunterliegenden Lichtreflexe rühren vom Mond her, dessen Licht seitlich ins Kameraobjektiv fällt.

Die Sterne links oben bilden die Deichsel des Sternbildes Großer Wagen (das im übrigen Großer Bär heißt; der Große Wagen ist nur ein Teil des eigentlichen Sternbildes).
Iridium-Flare
14.04.2007, Kassel

Dieses Flare, das ziemlich genau im Norden erschien, hat die größtmögliche visuelle Helligkeit von -8m. Auf der Vergrößerung wird auch deutlich sichtbar, daß der Iridium-Satellit, wenn sich nicht gerade das Sonnenlicht in seinen Antennen spiegelt, zu dunkel ist, um am Nachthimmel gesehen zu werden.
Iridium 67
21.06.2005 0:27 MESZ, Kassel


Dieses prächtige Flare zeigte sich mit der fast höchsten erreichbaren Helligkeit von -7m.

Iridium-Flare
Iridium 47
03.10.2014 um 0:27 MESZ, Mühlhausen


Es fällt auf, daß das Flare aus zwei Aufnahmen zusammengesetzt wurde, damit der gesamte Ablauf des Flares sichtbar werden würde. In der Mitte fehlt ein Stück von der Spur.
Iridium-Flare
Iridium 9
03.08.2015 0:27 MESZ
Mühlhausen
Iridium-Flare
Iridium ??
27.05.2017 01:41 MESZ
Gedern (ITV)


Zum Abschluß noch einmal ein schönes Flare, eingebettet in die prächtige Sommermilchstraße, in der Nähe des Sommerdreiecks. Leider ging mir die Aufzeichnung darüber verloren, um welchen Iridium- Satelliten es sich handelt. Dieses Bild ist ein Ausschnitt des Bildes unten. Übrigens ist in der linken oberen Ecke der »Kleiderbügel« (Collinder 399) zu sehen.


Iridium-Flare
Flarewell, Iridium ✝

Vor einigen Jahren beschlossen die Betreiber, die in die Jahre gekommenen Iridium- Satelliten auszumustern und durch eine neue Generation von Satelliten, Iridium NEXT genannt, zu ersetzen. Damit war das Ende einer 30jährigen Ära eingeläutet.

Und so brachte am 14.1.2017 eine Falcon9-Rakete die ersten zehn Satelliten der neuen Serie ins All. Parallel dazu wurden die zu ersetzenden Satelliten in eine neue Umlaufbahn gebracht, die sie in die obersten Schichten der Atmosphäre führt, und in der sie schließlich verglühen würden.

Somit geht leider auch das Zeitalter dieser bemerkenswerten Himmelserscheinungen zu Ende. Fotos wie sie auf dieser Seite zu sehen sind wird es wohl in der Zukunft nicht mehr zu sehen geben.