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Landestelle Apollo 14


Beste Sichtbarkeit: 8 Tage nach Neumond oder 8 Tage nach Vollmond

Die Zielgebiete← Apollo 12
    Apollo 14 →
der beiden Missionen Apollo 12 und Apollo 14 liegen nur wenige hundert Kilometer voneinander entfernt, an der Grenze zwischen Oceanus Procellarum und Mare Cognitum. Dennoch habe ich jeder Mission eine eigene Seite gewidment. Orientierungspunkt ist wie bei Apollo 12 der diese Region dominierende Ringwall Copernicus
Copernicus →
(Ø 93 km)
Poln. Astronom 16.Jh.
(siehe auch diese Webseite).

Eigentlich war diese Mission für Apollo 13 vorgesehen, die aber leider abgebrochen werden mußte, weil im Kommandomodul »Odyssey« ein Sauerstofftank explodierte und die Mannschaft zur Umkehr gezwungen wurde, ohne den Mond erreicht zu haben. Und so trat Apollo 14 das Erbe seines unglücklichen Vorgängers an, und das mit zwei absoluten Weltraumneulingen (Roosa und Mitchell) und Shepard, der als erster Amerikaner im Weltall nur einen Parabelflug absolvierte. So hatten die drei ihren Spitznamen »the rookies« weg.

Zum ersten Mal hatte sich die NASA für eine Landestelle in einem etwas rauheren, hügeligen Gelände mit Bergrücken und Gräben entschieden, denn mit Apollo 12 hatte man gezeigt, daß präzise Landungen möglich sind. Aus der Fra Mauro
Fra Mauro  →
(Ø 96 km)
Venez. Geograph 15.Jh.
- Region erhoffte man sich Gesteinsproben aus ausgeworfenem Impaktmaterial im Zusammenhang mit der Entstehung des Mare-Imbrium-Beckens zu erhalten. Und so ging Antares
Antares  →
5.-6.2.1971
Shepard,(Roosa),Mitchell
3°38'43,08" S
7°28'16,90" W
am Rande dieses von Lava fast vollständig überfluteten Kraters nieder.

Auch auf dieser Mission waren einige kritische Momente zu überstehen, die leicht zu einem Abbruch hätten führen können. Der Computer der Landefähre erhielt ein Abbruchsignal von einem fehlerhaften Schalter. Ein wiederholtes solches Signal hätte zu einem Abbruch der Landung und zu einem Aufstieg der Fähre geführt, und das in der »Dead Man's Zone«, wo der Treibstoff der »Antares« nicht mehr ausgereicht hätte, das Kommandomodul »Kitty Hawk« zu erreichen. Kurzerhand wurde auf der Erde die Software umprogrammiert, und Mitchell tippte die Änderungen in den Bordcomputer ein. (So einfach ging das damals!) Dann fiel der Radarhöhenmesser aus, aber Shepard konnte die Fähre manuell landen.



Das Foto zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des obigen Bildes mit der Landestelle von Apollo 14
Antares  →
5.-6.2.1971
Shepard,(Roosa),Mitchell
3°38'43,08" S
17°28'16,90" W
, etwa 30 km oberhalb des Nordrandes des »Geisterkraters« Fra Mauro
Fra Mauro  →
(Ø 96 km)
Venez. Geograph 15.Jh.
. Quer durch ihn hindurch verläuft von Nord nach Süd ein ausgedehntes Grabengebiet, die Rimae Parry
Rimae Parry  →
(300 x 1,5 km)
Engl. Forscher 19.Jh.
. Rchts in der Mitte des Bildes sieht man zwei schmale Bergrücken, von denen der obere den Namen Fra Mauro Eta
Fra Mauro Eta  →
(20x10 km)
Venez. Geograph 15.Jh.
trägt.

Shepard und Mitchell unternahmen zwei vierstündige »EVA«s, so nannte man die Aktivitäten außerhalb der Landefähre. Ebenso wie ihre Vorgänger von Apollo 12 bauten sie ALSEP auf, den Gerätekomplex zur Untersuchung einer Vielfalt von Phänomenen (Details siehe Apollo 12).

Auf dieser Mission kam ein kleines Wägelchen zum Einsatz, das MET (von den Astronauten respektlos »Rikscha« genannt), das die Astronauten bei ihren Ausflügen hinter sich her zogen, und das ihnen zum Transport von Geräten und Gesteinsproben diente. Bei den späteren Missionen wurde es allerdings durch dem Mondrover ersetzt.

Unter den 45 kg Mondgestein, das die Astronauten zur Erde brachten, war ein großer, 9,6 kg schwerer Stein, der den Namen »Big Bertha« erhielt. Ein schwedischer Geologe untersuchte den Stein 2019 mittels Massenspektrometrie und fand heraus, daß er höchstwahrscheinlich von der Erde (!) stammt, denn die Art der Auskristallisation seiner Bestandteile erfordert Bedingungen, die nicht auf dem Mond, aber sehr wohl auf der Erde vor Milliarden Jahren herrschten.

Auch diesmal wurde die «Antares» nach dem Umstieg ins Kommandomodul auf den Mond zurückgeschickt; der Impakt wurde von den Seismometern aufgezeichnet.
100 km N ↑

Zu erwähnen wären noch Shepards sportliche Aktivität: Er hatte einen Eisen-6- Kopf und zwei Golfbälle an Bord geschmuggelt und den Kopf an ein Werkzeug montiert. Einarmig (anders ging es nicht) schlug er beide Bälle, wie er staunend bemerkte, »Miles and Miles and Miles« weit in den schwarzen Mondhimmel.

Auch Roosa hatte seinen privatem Programmpunkt. Er hatte einige hundert Baumsamen dabei, die nach der Rückkehr gekeimt und weltweit verteilt wurden. Damit wollte er untersuchen, ob die Anwesenheit im All die Keimfähigkeit beeinträchtigen würde. Die »Mondbäume« stehen noch heute, auch wenn längst nicht alle Standorte bekannt sind.

Um das Maß der Kuriositäten vollzumachen, führte auch Mitchell sein allerdings umstrittenes privates Experiment außersinnlichen Wahrnehmungen durch: Zuvor hatte er sich mit einigen Personen auf der Erde verabredet: Er wollte sich auf dem Mond einige Symbole ausdenken, und diese Personen sollten versuchen, diese Bilder zu empfangen. Selbstverständlich kam nichts dabei heraus.

Am 21.7.1998 verstarb Alan Shepard im Alter von 75 Jahren an den Folgen von Leukämie.