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Die Reise zur schwarzen Sonne
Totale Sonnenfinsternis 29.3.2006, Side/Türkei  
Der Tag der Finsternis
Am Morgen des 29.3.06
Am Morgen des 29. März war mein erstern Weg zum Balkon meines Hotelzimmers, um die Wetterlage zu prüfen. Was ich sah, war höchst erfreulich: Der Tag begann mit einem beinahe wolkenlosen Himmel; nur ein paar Zirren zeigten sich. Die Bangen der letzten Tage waren wie weggeblasen.

Der Speisesaal war schon gut gefüllt, und es summte wie in einem Bienenstock. Das Frühstück fiel heute ein wenig kürzer aus als sonst. Die Ausrüstung lag einsatzbereit im Zimmer, das Mietauto stand draußen bereit. Helmut, Mathias und ich trugen alles nach unten und ins Auto, auch ein paar Hocker aus dem Zimmer borgten wir uns kurzerhand aus. Jost war schon eine Stunde vor uns aufgebrochen. Um uns herum wurde ebenfalls gepackt, und Autos fuhren in alle Richtungen davon. Diejeinigen, die sich entschlossen hatten, von der Hotelanlage aus zu beobachten, suchten sich draußen ihren Platz.

Rechtzeitig nach dem Früstück waren wir aufgebrochen und hatten so reichlich Zeit, unsere Ausrüstung aufzubauen und unsere Umgebung zu inspizieren.
Blick Richtung Hochland
In Richtung Norden, in den Ausläufern der anatolischen Berge, sichteten wir durch das Fernglas einen Reisebus und viele kleine Gestalten. Sollte das etwa der von den Reiseveranstaltern ausgewählte Beobachtungsplatz sein? Dorthin wurde eine organisierte Tour angeboten, inklusive Imbiß und - zum Höhepunkt der Finsternis - ein Tanz der Derwische.

Das war uns doch zuviel der Ablenkung; unser Beobachtungsplatz in seiner Abgeschiedenheit war uns da gerade recht.
Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)
Den Platz (auf der Karte am rechten Rand) hatten wir uns in den vergangenen Tagen ausgesucht. Er sollte drei Kriterien erfüllen: Zum einen sollte er etwas erhöht liegen und uns ungehinderte Sicht auf den heran- und abziehenden Mondschatten gewähren. Zum anderen wollten wir uns dem allgemeinen Trubel entziehen. Schließlich sollte er schnell erreichbar sein, denn es war am Finsternistag mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen. Anfangs wollten wir uns eine Stelle in den nahen Bergen suchen. Doch die Wetterprognosen sagten eine Quellbewölkung im Tagesverlauf voraus, und tatsächlich zog an dem Tag, an dem wir in den Bergen umhersuchten, gegen Mittag Bewölkung auf. So blieben wir in Meeresnähe und bauten wenige km östlich von Manavgat unsere Ausrüstung auf einem Plateau an Rand eines Feldes auf, das sich etwa zehn Meter über die Umgebung erhob. Mit den ermittelten Koordinaten: 36°46'17" nB / 31°30'55" öL lagen wir etwas östlich der Zentrallinie und konnten mit einer Totalitätsdauer von recht komfortablen 221 Sekunden rechnen.
Beobachtungsplatz
Links baut Matthias seinen Refraktor auf; in der Mitte Jost seinen Eigenbau-Newton (70x500), und rechts beobachtet Helmut mit seinem stabilisierten Fernglas (Canon 6x30) die Umgebung. Links hinten habe ich mich mit meiner "Russentonne" eingerichtet. Man beachte die drei weißen Hocker, die wir uns kurzerhand aus unseren Hotelzimmern ausborgten. Das weiße Tuch rechts - ein Bettlaken - sollte uns das Phänomen der fliegenden Schatten sichtbar machen.
Jost baut auf
Helmut baut auf
Jost mit seiner Nikon-Armada aus mehreren F90 und Coolpix. Schon bei der Generalprobe erzeugte er ein wahres Auslösegewitter. Helmut hatte nur leichte Ausrüstung mitgenommen - das Fernglas - und hatte somit genug Zeit, Matthias beim Herstellen ein Gegengewichtes für die Montierung aus zwei wassergefüllten Flaschen zu unterstützen.
Meine Russentonne
In der Vorbereitung galt eine meiner ersten Überlegungen der Ausrüstung: Ich wollte natürlich fotografieren, aber vor allem auch das Erlebnis genießen, ohne mich allzusehr mit der Technik beschäftigen zu müssen. Außerdem wollte ich das Gewicht der Ausrüstung in Grenzen halten, obwohl sich die Fluggesellschaft kulant zeigte und kein noch so schweres Gepäckstück zurückwies. Das aber konnte ich ein dreiviertel Jahr zuvor noch nicht wissen.

Schließlich entschied ich mich für die "Russentonne", ein Spiegelteleobjektiv mit einer Brennweite von 500mm, das ich auf ein stabiles Stativ der Marke Manfrotto setzte. Damit fotografierte ich mit meiner Canon 300D (gesteuert durch einen selbstgebauten Timer) die einzelnen Phasen der Finsternis. Zum Einsatz kam auch meine analoge Canon 500E auf Fotostativ, mit der ich eine Panoramaaufnahme schoß. Ein Fernglas 8x40 durfte ebenfalls nicht fehlen. Für die gesamte Optik hatte ich selbstverständlich Sonnenfilter aus Baader-Folie angefertigt, denn ich wollte mein Augenlicht gern behalten... So bauten wir unsere Ausrüstung auf und erwarteten voller Spannung den Beginn der Finsternis.

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