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Sonne - Aktive Region 3664
09.05.-13.05.2024
Sonne aktive Region 3664
Am 30.4.2024 erschien am östlichen Rand der Sonne eine größere Fleckengruppe (auf dem Foto in der Bildmitte). Sie erhielt die Bezeichnung AR 3664 (AR steht für »aktive Region«). Sie zeichnete sich durch ihre außerordentliche Größe aus, bestand zeitweise aus bis zu 50 Flecken. In den Folgetagen war sie Ursache mehrerer koronaler Massenauswürfe (CME) der höchsten Stufe.

Das Wetter war günstig, und so konnte ich an vier von fünf Tagen hintereinander Aufnahmen mit dem Sonnenteleskop anfertigen. Dabei wird sichtbar, wie AR3664 langsam von der Mitte an den Westrand wandert.
Datum, Zeit 
Ort
09.05.2024 10:45 MESZ
Mühlhausen
Kamera,
Optik 
ZWO ASI 178mm
LUNT LS60THa B1200 CPT
2,5x Barlow
ca. 300/2500 Frames zu je 1,2 ms,
gestackt mit Registax 6

09.05.2024 10:20 MESZ

09.05.2024 10:11 MESZ

12.05.2024 10:48 MESZ

13.05.2024 10:35 MESZ
Der Vergleich zwischen der Aufnahme der aktiven Region im Weißlicht (also dem gesamten Lichtspektrum) links und im Licht des angeregten Wasserstoffs Hα bei einer Frequenz von 694 nm (rechts) zeigt diese Unterschiede:

Im Weißlicht sind vor allem die Fleckengruppen mit Umbra und die Penumbra, ihre Struktur, gut zu sehen.

Die Hα- Aufnahme zeigt andere Einzelheiten, die im Weißlicht nicht zu sehen sind, und bei denen die Dynamik der solaren Aktivitäten besonders gut erkennbar ist. Die weißen Gebiete sind Flares. Sie resultieren aus magnetischen Kurzschlüssen. Dabei werden gewaltige Mengen Strahlung freigesetzt und ins Weltall geschleudert. Besonders starke Flares können auch CME auslösen, wie auch in diesem Fall. Einem dieser CME, dem stärksten seit Ende 10/2003, verdanken wir die eindrucksvollen Polarlichter in der Nacht vom 10. zum 11.5.2024.
Diese Bildserie zeigt die Wanderung der aktiven Region zum Westrand innerhalb von fünf Tagen. Dann wird sie aus unserem Blickfeld verschwinden, und falls sie eine Umrundung »überlebt«, in etwa 27 Tagen wieder am Ostrand auftauchen. Da die Sonne kein Festkörper ist, sondern ein »wabernder« Plasmaball, rotiert sie nicht überall gleichmäßig, am Äquator schneller als in Richtung der Pole, im Innern schneller als in der äußeren Photosphäre. Das ist eine der Ursachen dafür, daß sich austretende magnetische Feldlinien quasi miteinander verdrillen und einen Kurzschluß verursachen, was die oben erwähnten Flares, Eruptionen und CME auslöst.