-
-
-
Der Abschied von den Lofoten fiel uns diesmal angesichts des herrlichen Wetters sehr schwer.
-
-
In manchen Gegenden ist die Fähre das einzige öffentliche Verkehrsmittel. Sie befördert alles und jeden, ob er nun im Auto unterwegs ist oder zu Fuß.
Aufgrund des großen Inselreichtums an der Nordwestküste führt der Kystriksveien (=Küstenreichsweg") abwechselnd über Straßen und kurze Seewege. Die Abfahrzeiten der einzelnen Fähren sind aufeinander abgestimmt. Wenn man also mit dem Auto flott fährt und unterwegs nicht lange verweilt, bekommt man mit Sicherheit die nächste Fähre.
-
-
Die norwegische Küste ist stark zerklüftet, und Zehntausende kleiner Schären sind ihr vorgelagert. Diese sind zum Teil bewohnt, aber auch zum Weiden ihres Viehs nutzen die Menschen die kleinen Inseln, falls nur irgendetwas Gras darauf wächst. Die meisten von ihnen aber bestehen hauptsächlich aus nacktem Fels mit spärlichen Moosbewuchs.
-
-
Bei Notvann hat die Landschaft einen ganz eigenen Charakter. Es domininieren Nadelwälder in dick mit Moos überzogener, felsiger und bergiger Landschaft. Ein Elch würde hervorragend hineinpassen, aber so sehr wir uns Mühe gaben - wir sahen keinen.
-
-
Im Junkersdalen hat sich der Fluß (der viel Wasser mit beträchtlicher Geschwindigkeit befördert) tief in die Landschaft gegraben. Diese wildromantische Landschaft ist geradezu eine Aufforderung, auf der großen Fahrt nach Norden hier Rast zu machen und eine kleine Wanderung entlang des Flusses zu unternehmen.
Direkt an der E6 liegt das "Turistsenter", wo man das Auto parken und zur Wanderung ins Junkersdalen aufbrechen kann. Da der Hinweg gleichzeitig der Rückweg ist, kann man die Länge der Tour selbst bestimmen. Wer gut zu Fuß ist, kann flußaufwärts bis zur nahen schwedischen Grenze wandern.
-
bild
-
text
-
-
Regelmäßig schwenken die südgehende Schiffe der "Hurtigruten" von ihrem Kurs ab und nehmen gegenüber des Trollhattan Aufstellung, denn das Loch im Berg kann man am besten von der Seeseite her betrachten.
Die nordgehenden Schiffe wie hier die "Richard With" allerdings passieren den Berg zu nächtlicher Stunde. Doch obwohl die Sonne hier südlich des Polarkreises nachts wieder unter den Horizont taucht, wird es zu dieser Jahreszeit nie richtig dunkel.
-
-
Der Trollhattan, der "Berg mit Loch" ist die Attraktion in dieser Gegend. Man kann von einer Seite zum Loch nach oben steigen; von der andere Seite ist es unzugänglich. Der teilweise recht steile, aber kurze Aufstieg beginnt gleich hinterm Parkplatz. Nach zwanzig Minuten steht man oben am Eingang der Felshöhle. Ist ja gar nicht so riesig, das Loch...
Ein kurzer Blick ins Innere belehrt uns eines besseren. Unter und vor uns tut sich ein riesiger Schlund auf, hinten am anderen Ende, vielleicht ein- bis zweihundert Meter entfernt gibt eine hohe Öffnung den Blick frei auf die andere Seite der Landschaft. Um dorthin zu gelangen, muß man erst einmal etliche Meter nach unten klettern, über Geröll und angelegte Holzleitern. Gelegentlich tropfts einem auf den Kopf.
Dort angelangt, blickt am aufs offene Meer, dem Dutzende kleine Schären vorgelagert sind. Der Ausblick ist grandios. Ständig orgelt ein Luftzug durch den Berg, und wenn das Wetter stürmisch ist, ist es hier sicher recht ungemütlich.
Die Wissenschaftler haben lange Zeit über die Entstehungsursache des Lochs gestritten. Heute ist man sich einig, daß Verwitterungsprozesse, begünstigt von Wasser und Eis, über Jahrzehntausende hinweg dieses Naturwunder zustandebrachten.
-
-
Im westlichen Teil Norwegens, im Gauldalen, liegt die alte Bergmannsstadt Røros. Hier wurde bis ins Ende des letzten Jahrhunderts hinein Kupfererz abgebaut. Diese alten Bergmannshütten und die Kupferhütte sind noch gut erhalten, wurden sorgfältig restauriert, und der gesamte Komplex gehört mittlerweile zum UNESCO- Welterbe.
-
-
In der Hütte wurde das Kupfererz aufbereitet. Heute befindet sich hier ein Museum.
-
-
Am Fluß namens Flisa steht der größte Zahnstocher der Welt, wie man einer Tafel entnehmen kann. Angefertigt wurde er von einer holzverarbeitenden Firma. Hier ist ein Ort der Superlative, denn die im Hintergrund erkennbare hölzerne Brücke über die Flisa soll die größte ihrer Art auf der Erde sein.
-
-
Nahe der schwedischen Grenze liegt nahe bei Ørje unser letzer Übernachtungsplatz "Sukken Camping". Das Wetter ist wieder etwas unbeständiger geworden; es regnet öfters. Nach dem Regen ziehen bodennahe Schwaden auf und geben der Landschaft einen mystischen Anstrich.
-
-
Der letzte Teil der Heimreise wird meist ganz knapp abgehandelt; auch diesmal ist das so. Lediglich auf der Überfahrt von Göteborg nach Kiel wurden wir noch einmal von einem prächtigen Abendrot überrascht, das sich von einem winzigen roten Fleck inmitten der Wolken zu einem Naturschauspiel erster Güte entwickelte.
Wir wollten angesichts des sich bedeckenden Himmels nicht lange auf Deck verweilen, blieben aber doch noch eine Zeit lang oben und wurden so für unsere Ausdauer belohnt.
Fazit der Reise: Ein wunderschöner Urlaub, der mit Regen begann und in einer lang andauernde Schönwetterperiode gipfelte. Kaum noch zu überbieten - doch wir kommen wieder!