Home
Über mich
Astronomie
Fotos
Polarlicht
31.10.2003
Okt/Nov 2005
03/2008 Diashow
03/2008 Galerie
10.05.2024
10.10.2024
Konzerte
Reisen
Galerien
Aktuelles
Gästebuch
Sitemap
Polarlichter am 10./11.10.2024 über Mühlhausen
Auf den Tag genau fünf Monate nach dem intensiven Polarlicht im Mai 2024 konnten über weiten Teilen Deutschlands wieder helle, visuell wahrnehmbare Polarlichter beobachtet werden. Auslöser war ein Flare der Stärke X1.8, das in der aktiven Region 13848 auf der Sonne am 9.10.2024 um 1:25 UTC registriert wurde (Quelle: https://www.solarmonitor.org).

Alle physikalischen Daten des Solarwindes und des Erdmagnetfeldes waren stimmig, deuteten auf das kommende Polarlichtereignis hin. Was einzig sehr störend war, war wieder einmal das Wetter. Der Himmel über der Mitte und dem Süden Deutschlands war wolkenverhangen und ließ befürchten, daß wir diesmal davon nichts mitbekommen würden.

Wie aktiv das Polarlicht bereits nach Beginn der Dämmerung war, ließ eine Probeaufnahme vom Fenster aus ahnen: Zwischen Wolkenlücken leuchtete es intensiv rot. Also fuhr ich zu meinem Beobachtungsort, konnte aber außer einem matt grünlich-violett leuchtenden Himmel nichts weiter sehen und kehrte nach Hause zurück.
Der erste substorm war also bereits vorüber. Ein Blick auf die Wetterkarte machte aber Hoffnung: Anderthalb Stunden später sollte sich eine größere Wolkenlücke auftun. Also fuhr ich gegen 23:30 erneut raus, nahm diesmal auch das 8mm- Fisheye mit. Eine gute Entscheidung, wie sich zeigen sollte.

Schon auf dem Weg war mit bloßem Auge deutlich ein rötlicher Schimmer zu sehen, sogar einzelne Beamer. Die ersten Fotos zeigten: Es geht nach einer »Verschnaufpause« wieder los. Was ich dann zu sehen bekam, kam den Ereignissen vom Mai ziemlich nahe.
Das Polarlicht war fotografisch auf einem Großteil des Himmels sichtbar, bis über den Zenit hinaus. Das Fot zeigt einen Blick Richtung West, in der Bildmitte am linken Rand erkennen wir das Sommerdreieck, auf der Seite liegend. Am Horizont ziehen schmale Wolkenschleier, die aber nicht stören. Unter ihnen ist ein ganz schmales grünes Band zu sehen.
Der Blick nach Südosten. Ein breites rotes Band zieht sich von West über den Zenit bis nach Ost. Das Band blieb längere Zeit bestehen.
Zeitweise leuchtete das Polarlicht so hell, daß ich bei ISO2500 nur zwei Sekunden lang belichtete. Im Lauf der Zeit nahm der Anteil des grünen Leuchtens zu; das visuell als graugrüner Schimmer wahrnehmbar war.
Hier noch einmal ein Bild einer besonders intensiven Phase mit Beamern und Vorhängen. Allmählich trat wieder eine ruhige Phase ein, und gegen 1:00 Uhr brach ich meine Beobachtung ab, denn außerdem zogen von Westen erneut Wolken heran. Dankbar dafür, daß ich anderthalb Stunden lang erneut ein eindrucksvolles Schauspiel erleben durfte, trat ich den Heimweg an.
Zum Schluß noch einmal ein Blick auf das Polarlichtoval, ein Screenshot mit dem Smartphone um 23:17 gemacht. Der deutet darauf hin, daß die Vorstellung noch längst nicht vorbei war.