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Jun/Jul 1998
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Norwegen Juni/Juli 1998

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Wandertag • Mit dem Schiff durch den Fjord • Durchs Flåmtal • Weiter Richtung Westen
In den Fels gesprengter Weg
Di, 30.6. Weil schönes Wanderwetter ist (lockere Bewölkung; sonnig bis bedeckt), wollen wir ein wenig im Aurlandstal wandern, das durch seine teilweise canyonartige Gestalt bekannt ist. Wir fahren das Tal hinauf, vorbei an dem Kraftwerk in Vassbygda und auf einer schmalen, gewundenen und durch einige Tunnel (die meisten sind unbeleuchtet und sehr eng, manchmal auch ungepflastert) "gespickten" Straße bis nach Østerbø, in etwa 900 m Höhe.

Dort wird das Auto auf einem Parkplatz am See abgestellt, und wir wandern zwei Stunden ins Tal herab, unter anderem auf einem in den Fels gesprengten, von Überhängen bedeckten und nach unten zum See hin steil abfallenden schmalen Stieg.

Die Pfade übers Gebirge sind ein besonderes Thema. Wenn vorhanden, waren sie im Winter oft monatelang unzugänglich. Wer nicht am Meer wohnte, mußte sich darauf einstellen. Notfalls, indem man sich einen Pfad durchs Gestein sprengt.

Als wir keine Lust mehr zum Wandern haben, machen wir Pause mit Verzehr von Mitgebrachtem und gehen später den Weg zurück. Man kann aber auch das ganze Tal durchwandern, wenn man das Auto unten auf dem Parkplatz am Kraftwerk stehen läßt und sich mit dem Linienbus nach oben fahren läßt.
Im Nærøyfjord
Mi, 1.7. Wir erwachen bei schönstem Sonnenschein und beschließen, früh aufzustehen, denn für heute haben wir uns eine Fjordkreuzfahrt vorgenommen; Abfahrt 9:00 ab Hafen Flåm. In zwei Stunden durchfahren wir auf einem Linienschiff den Aurlandfjord, legen einen Zwischenstopp in Aurlandsvangen ein und biegen dann ab nach links in den mit an seiner engsten Stelle nur 250 m messenden Nærøyfjord, den schmalsten Fjord Norwegens.
Im Aurlandsfjord
Wir kommen vorbei an kleinen Ortschaften, die manchmal nur übers Wasser erreichbar sind, einem mehrere hundert Metern hoch gelegenen, nur durch eine Kletterpartie erreichbaren Anwesen. Die uns umgebenden Berge steigen aus dem Fjord steil an, bis in Höhen von über 1300 m. Ich fotografiere heftigst, die Reisebegleiterin erzählt uns auf englisch, was wir wissen müssen.
Wasserfall Kjellfossen oberhalb von Gudvangen
Am Endpunkt des Nærøyfjordes liegt Gudvangen. Wir lassen die Fähre nach einer halben Stunde ohne uns zurückkehren; wir wollen die nächste nehmen und bis dahin Gudvangen und die Umgebung erkunden. Der kleine Ort ist innerhalb von 20 Minuten umrundet, oberhalb von uns graben sich Baumaschinen mit Getöse in den Fels; das ist alles, abgesehen von einem prachtvollen Wasserfall, dem Kjelfossen, der über eine Steilkante herabfällt - allerdings in respektabler Entfernung.In einem Souvenirladen hören wir eindringliches Rufen, und seitdem begleitet uns ein kleiner (Stoff-) Elch....

Danach verzehren wir unser "Mittagsbrot" und warten auf das nächste Schiff. Mit ihm, einem Katamaran, brauchen wir für den Rückweg nur die Hälfte der Zeit. Auf dem Zeltplatz trinken wir Kaffee bzw. Tee. Danach stellen wir fest, daß wir heute noch einen Spaziergang vertragen können. Also gehen wir in Richtung Flåmtal, bis zur nächsten Ortschaft und zurück.
Die Flåmbahn
Do, 2.7. Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Auto ins Flåmtal hinein Richtung Myrdal, immer in Sichtweite der Flåmbahn. Diese 20 km lange Eisenbahnstrecke ist wegen ihrer Streckenführung, Steigung und der Ausblicke in wildromantische Täler, die man vom Zug aus hat, berühmt und zieht Scharen von Touristen an (meist in organisierten Reisegruppen, vorzugsweise Japaner). Die 6-8 Wagen langen Züge werden von zwei E-Loks gezogen. Oben in Myrdal hat man Anschluß an die Hauptstrecke Oslo-Bergen. An einem Bahnübergang warten wir auf den nächsten Zug, weil ich ein Foto haben möchte. Wir durchfahren ein langgezogenes Tal, immer etwas oberhalb der Bahnstrecke. Dann wird die Fahrstraße wird enger, kurvenreicher, unebener und steiler. Schließlich ist - ca. 7 km vor Myrdal -Endstation für Autofahrer, und wir wandern von nun an auf einem Pfad.
Im Flåmtal
Der Weg verläuft anfangs entlang des Baches (oder ist das schon ein Fluß?) Flåmselva, wobei wir durch einen langen, dunklen Tunnel müssen. Dann geht es über eine Brücke über einen tosenden Wasserfall, quer durch ein Anwesen voller Ziegen, die sich sogar streicheln lassen. Noch führt der Weg entlang des Baches im Talgrund. Wir gehen weiter am reißenden, eiskalten Wasser entlang, und dann beginnen die Serpentinen, die sich mehrere hundert Höhenmeter emporwinden. Irgendwann hören wir eine Lokomotive weit über uns pfeifen; der Zug hat sich auf der gegenüberliegenden Seite längst schon über unzählige Kurven und durch mehr als ein Dutzend Tunnel (insgesamt sind es 20) nach oben geschraubt.
Der Kjosfossen im Myrdal
Dann haben auch wir es geschafft. Nachdem wir den imposanten Wasserfall Kjosfossen unter uns gelassen haben, erreichen wir den 867 m hoch gelegenen Bahnhof Myrdal, der inmitten der Berge auf einem Plateau des Finse- Fillefjell liegt. Den besichtigen wir kurz, es kommt ein Zug, und wir treten vor der Flut der Touristen den Rückweg an, der uns die selbe Strecke zurückführt. Als wir am späten Nachmittag auf den Zeltplatz zurückkehren, haben wir eine anspruchsvolle Wanderung mit tollem Panorama bei schönstem Wetter hinter uns.
Fr, 3.7. Wir haben uns hier in dieser schönen Gegend sehr wohl gefühlt, aber nun wollen wir weiterziehen in Richtung Westküste, zumal das Wetter auch trübe wird. Wir folgen weiterhin der E16, die kurz über unserem Zeltplatz in einem 12 km langen Tunnel verschwindet, an dessen anderem Ende Gudvangen liegt.
Bild Stalheimskleiva folgt
Der Weg führt durch das Værøytal, vorbei an der Stalheimskleiva, einem Aussichtspunkt, zu dem eine halsbrecherisch anmutende Serpentinenstraße klettert. Es wird wieder regnerisch, und durch Voss fahrend, erreichen wir schließlich wieder Meereshöhe. Am Veafjord und später am Sørfjord hängen die Wolken beinahe bis zur Wasseroberfläche, und wir erreichen den Campingplatz in Lone, 20 km von der Stadt Bergen entfernt. Er liegt in einer herrlichen Umgebung, umgeben von hohen Bergen, die jetzt jedoch kaum zu sehen sind. Wir schlagen das Zelt am Ufer eines Sees auf, bevor der Regen einsetzt. Den Rest des Tages regnet es.

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