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Los Angeles 2012 / Downtown
Karte



Altes spanisches Gutshaus In Avila Adobe, dem ältesten Haus der Stadt
Nach den gestrigen Besuch der Wüste haben wir für heute ein Kontrastprogramm: Los Angeles. Die Stadt wurde 1781 gegründet, und da sie damals unter spanischer Herrschaft war, lautete ihr ursprünglicher Name El Pueblo de la Reina de los Ángeles - was soviel heißt wie Das Dorf der Königin der Engel.

Aus der ehemaligen Gemeinde, die sich aus einer Handvoll spanischer, mexikanischer und schwarzafrikanischer Siedler rekrutierte, die vor allem Viehzucht betrieben, ist innerhalb weniger Jahrhunderte die zweitgrößte Stadt der USA geworden, ein weiträumiges Ballungsgebiet, in dem auf einer Fläche von knapp 1300 km2 fast zwölf Millionen Menschen unterschiedlichster Abstammung leben. Allein ein Drittel von ihnen wohnen in der dichtbesiedelten City von Los Angeles, in Downtown. Das ist unser heutiges Tagesziel.
Auf dem Freeway unterwegs nach Downtown Auf dem Freeway unterwegs nach Downtown
Wir machen uns auf den Freeways rund um Los Angeles eine sehr sinnvolle Einrichtung zunutze: Die linke der fünf bis sechs Spuren, der »Car Pool«, ist ausschließlich für Autos zugelassen, in denen mindestens zwei Personen sitzen. Da die meisten Fahrer allein unterwegs sind, kommt man dort vor allem in der Rush Hour zügig voran. Daß sich die Fahrer strikt daran halten, liegt vermutlich an den hohen Strafe, die man bei Nichteinhalten zahlen muß: 341 $.

Leider endet die Spur kurz vor Downtown, und so kommt man kaum ohne Stop and Go in die City.
Altes Bankenviertel Altes Bankenviertel in Downtown
Überall in der Stadt gibt es privat betriebene Parkplätze, auf denen man gegen ein vergleichsweise geringes Entgelt sein Auto abstellen kann. Wir suchen uns einen von ihnen aus. Für fünf Dollar können wir hier den ganzen Tag über parken. Der Parkwächter bugsiert unser Auto in den hintersten Winkel, wir steigen aus und gehen los, nicht ohne uns zuvor die Stelle gemerkt zu haben, zu der wir zurückfinden müssen.

Wir sind im alten Bankenviertel gelandet und bewegen uns auf das neue Bankenviertel zu, jene über 200 m hohen Häuser, die in den Himmel wachsen, und die sich gegenseitig in ihren Glasfassaden spiegeln. Sie bilden die Skyline der Stadt und stehen auf einer Anhöhe, Bunker Hill genannt.
Angels Flight Angels Flight, »shortest railway in the world«
Am Fuß von Bunker Hill, in der Hill Street, befindet sich »Angels Flight«, nach eigenen Angaben mit 91 m die kürzeste Eisenbahn der Welt. Anfang des 20. Jh. galt Bunker Hill als eine der bevorzugten Wohngegenden der Stadt mit luxuriöse Villen, Hotels und Apartments für prominente Persönlichkeiten. Angesichts dessen entschloß sich der Ingenieur Colonel Eddy, eine Standseilbahn zu bauen. Sie wurde innerhalb weniger Monate errichtet, Ende 1901 eröffnet und erwies sich als ein großer Erfolg.

Als die Stadt 1969 beschloß, die Wohnsiedlung auf Bunker Hill abzureißen und an ihrer Stelle ein Bankenzentrum zu errichten, wurde die Bahn abgerissen und für 27 Jahre »eingemottet«. Anschließend wurde sie um einige Meter versetzt wieder aufgebaut und 1996 in Betrieb genommen.

Leider war die Bahn während unseres Aufenthalts wegen Wartungsarbeiten geschlossen, und so steigen wir zu Fuß die fünfzig Meter hinauf. Wir stehen in einem Innenhof, der durch Grünanlagen und Wasserspiele eine Oase der Erholung darstellt. Allerdings ist es hier wie im ganzen Bankenviertel fast menschenleer, obwohl Mittagszeit ist. Ein seltsamer Kontrast zwischen dem pulsierenden Leben drunten in der Stadt und hier oben.

Sie dominieren das Stadtbild

Der 310 m hohe U.S. Bank Tower
Das neue Theater Walt Disney Concert Hall
Nicht nur die Finanzwelt hat sich hier oben angesiedelt. Im Schatten der Wolkenkratzer befindet sich das Museum der zeitgenössischen Kunst MOCA. Nur ein paar Schritte davon entfernt glänzt die 1993 erbaute, futuristisch anmutende Walt Disney Concert Hall in der Sonne. Ihre Außenhaut besteht ganz aus rostfreiem Edelstahl; die Form des Gebäudes ist einem Segelschiff nachempfunden. Der Konzertsaal soll über eine hervorragende Akustik verfügen.
Union Station Bahnhofshalle der Union Station
Einen großen Anteil am dem Wachstum der Stadt und der gesamten Region hatte die Eisenbahn. Ursprünglich sollte die Bahnlinie, von der transkontinentalen Region der USA abzweigend, in San Diego nahe der Küste enden. Irgendwie schafften es die Stadtoberen, die Linie »umzulenken«, was der Stadt zu einem zusätzlichen wirtschaftlichen Aufschwung und einem sprunghaften Bevölkerungswachstum verhalf. Die Stadt blühte auf. Die Bauarbeiter, fast ausschließlich Chinesen, blieben hier und siedelten sich im heutigen Chinatown an.

Mit dem Aufkommen des Automobils verlor die Bahn ihre dominierende Stellung. Der Bahnhof, Union Station, ist allerdings noch heute in Betrieb. Das alte Bahnhofsgebäude wurde sorgfältig restauriert, und sein prächtiges Inneres kündet noch heute von der Glanzzeit der Eisenbahn. Und so ist er Museum und Verkehrsknotenpunkt in einem.
La Placita Church Die La Placita Church
Ganz in der Nähe befindet sich der Plaza Historic District. Dort liegen die Ursprünge der Stadt; dort ließen sich vor mehr als zweihundert Jahren die ersten Siedler nieder. Vom spanischen Ursprung kündet auch die La Placita Church am Rand der Plaza.

Gleich um die Ecke liegt die Olvera Street. Dort herrscht ein buntes Markttreiben. Wir schlendern über den Markt und besichtigen die Stände mit vielem buntem Tand. Für den Hunger gibt es hier kleine Restaurants und Imbißstuben; natürlich dominiert die mexikanische Küche.
Markt in der Olvera Street Markt in der Olvera Street
Etwas abseits, am Ende einer schmalen Gasse, liegt Avila Adobe, das älteste noch erhaltene Haus der Stadt. Es gehörte einst einem wohlhabenden Viehhändler, der später auch Bürgermeister der Gemeinde war. Das gesamte Anwesen ist zu einem Museum ausgebaut, das kostenlos besichtigt werden kann. Die Inneneinrichtung ist noch gut erhalten. (Siehe auch das Foto oben auf dieser Seite.)
El Capitan El Capitan - eines der vielen Lichtspielhäuser
Los Angeles ist vor allem auch eine Medienstadt; die Stadt der Filmstudios, Kinos, Grammy- und Oskarverleihungen. An einem Besuch des Sunset Boulevards und des »Walk of Fame« mit seinen zahlreichen in den Bürgersteig eingelassenen Plaketten all der Berühmtheiten aus Musik, Kino oder Theater kommt kaum ein Besucher vorbei.

Dementsprechend groß ist der Trubel; hier kann jeder selbst Darsteller sein im großen Showbiz. Vielleicht wird man ja entdeckt? Oder es läuft einem gar eine Berühmtheit über den Weg?
Kodak Theatre Wer hat sie nicht schon einmal gesehen?
Im Zentrum des ellenlangen Sunset-Boulevards, der sich über 35 km erstreckt, befinden sich auch solche touristischen Attraktionen wie das Wachsmuseum oder Mann's Chinese Theatre, vor dem Berühmtheiten ihre Hände oder Schuhe in den feuchten Beton gedrückt und ihre Signatur eingeritzt haben. Hier herrscht immmer großer Trubel; hier kann jeder buchstäblich in die Fußstapfen seines Idols treten.

Vom Kodak Theatre, in dem die Oscars verliehen werden, und in dessen Innenhof die bekannten Statuen zweier Elefanten auf hohen Säulen ruhen, hat man übrigens einen guten Blick auf das Wahrzeichen der Stadt schlechthin - »the Sign«, den riesigen Schriftzug Los Angeles am Hang des Mount Lee, und natürlich muß man sich unbedingt zusammen damit fotografieren lassen.

Nicht mehr lange, und die Sonne geht unter. Und tatsächlich gibt es nicht allzu weit von hier entfernt einen Aussichtspunkt, den »Hollywood Vista Point«. Wir erreichen ihn über eine bergauf führende kurvenreiche Straße. Er ist nicht groß; der Parkplatz faßt nur ein paar Autos. Doch er bietet eine ausgezeichneten Rundsicht auf den Griffith Park mit Observatorium, das berühmte Hollywood-Schriftzeichen, und natürlich das endlose Häusermeer mit der Skyline von Downton im Hintergrund und Hollywood im Vordergrund.
Blick auf die Skyline Blick auf die Skyline vom »Hollywood Vista Point« aus
Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichen wir den Aussichtspunkt. Hier verschwindet die Sonne nicht im Meer, sondern hinter den Hollywood Hills. Mit Einbruch der Dämmerung wird es hier oben empfindlich kühl, und ein scharfer Wind weht.

Noch ein paar Fotos, und wir gehen nach unten zum Auto zurück, denn der Parkplatz wird laut Aushang nach Sonnenuntergang geschlossen.

Schließlich fahren wir zurück zum Hotel. Noch einmal müssen wir uns auf dem Freeway gedulden, denn es ist Geschäftsschluß, und alle wollen nach Hause...