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Norwegen Juni/Juli 2010


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Sonnenuntergang


»Color Fantasy«
Di 15.6. Um 5:30 brechen wir aus Kassel in den Urlaub auf; unser heutiges Ziel ist der Fährhafen in Kiel, von wo aus uns die »Color Fantasy« nach Oslo bringen wird. Der Himmel ist wolkig, es ist kühl. Zur Küste hin bewölkt sich der Himmel noch mehr. In diesem Jahr umfahren wir Hamburg vor allem wegen der permanenten Staus am Elbtunnel.

Am Vormittag sind wir in Kiel, bis zur Abfahrt der Fähre ist noch ausreichend Zeit. In der Warteschlange am Terminal stehen wir weit vorn. Die »Color Fantasy« liegt schon am Kai. Wir fahren das erste Mal mit diesem Schiff und sind sehr gespannt.
»Color Fantasy« »Color Fantasy«
»Color Fantasy«
Gegen 12:30 dürfen wir aufs Schiff; unsere Kabine befindet sich auf Deck 8, und wir haben tatsächlich ein richtiges Fenster in der Kabine. Allerdings blicken wir aufs Promenadendeck, die Flanier-, Restaurant- und Einkaufsmeile des Schiffes. Schräg gegenüber befindet sich der »Donkey Pub«, und über dem Eingang prangt die Statue eines Esels mit einer Möhre im Maul ...

Wir drehen eine erste Runde und erkunden das Schiff, die Restaurants, Bars, Shops. Pünktlich um 14:00 legt das Schiff bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein ab, und die Stimmung ist angesichts dessen und der Erwartung eines herrlichen Urlaubs entsprechend hoch. Die Ausfahrt aus der Kieler Bucht verfolgen wir selbstverständlich vom obersten Deck 13 aus.

In unserer Kabine beobachten wir bei einer Tasse Kaffee, wie sich das Promenadendeck belebt, wie Musik erklingt. »Straßenkünstler« treten auf. Unser Abendessen nehmen wir in der »Burger Bar« ein, die im Stil der 60er Jahre eingerichtet ist. Die Alternativen dazu wären ein teures À-la-Carte- Restaurant, ein opulentes Abendbuffet (dazu Genaueres bei der Rückfahrt) eine Tapasbar, ein italienisches Restaurant.

In den folgenden Stunden streifen wir wir durchs Schiff, abwechselnd auf und unter Deck. Ich schaue etwas TV, das WM- Fußballspiel Brasilien - Nordkorea (2:1), denn wie so oft fällt die Zeit unseres Urlaubs mal wieder zusammen mit eine Fußballmeisterschaft. Den Vorrang hat aber der Urlaub.
Brücke über den Belt
Irgendwann durchfährt das Schiff unter großer Anteilnahme der Passagiere die große Landbrücke zwischen dem Festland Dänemarks und den Inseln im Belt. Da es bis zum Abend wolkenlos geblieben ist, beobachten wir auf Deck, wie die Sonne hinterm Horizont versinkt. Ich komme erst nach 23:00 in die Koje. Die See ist glatt und das Schiff läuft wie auf Schienen.
Restaurantinsel vor Oslo
Mi 16.6. Der Morgenhimmel präsentiert sich freundlich, mit leichten Zirren. Als wir aufwachen und einen ersten Kontrollgang auf Deck unternehmen, ist das Schiff längst im Oslofjord. Laut Wetterbericht soll es allerdings in Richtung Norden (dorthin wollen wir!) zuziehen; aber wir sind optimistisch. Nach dem Frühstück bleibt nicht mehr viel Zeit, bis wir den Hafen von Oslo erreichen. Pünktlich legt das Schiff an, und schnell sind wir von Bord. Diesmal erfolgt keine Zollkontrolle.
Hafen von Oslo
Wir durchfahren das Gewirr von Kreisverkehren und Tunneln unter dem Stadtzentrum und sind schnell auf der E18, dann auf der E6. Eigentlich wollen wir das erste Stück auf dem Rv4 fahren, sehen aber keinen entsprechenden Abzweig, bleiben also auf der E6.

Dann passieren wir eine automatische Mautstelle, die mittlerweile komplett die früheren Zahlstellen ersetzt haben. Das Autokennzeichen wird beim Durchfahren fotografiert, und man kann entweder an einer nächsten Tankstelle zahlen (man muß allerdings genau angeben, wo man auf- und abgefahren ist), oder man wartet zuhause, bis Post aus Norwegen mit einer Zahlungsaufforderung kommt.
Sonnenhalo hinter Pusteblume
Hinter Eidsvoll fahren wir ab auf den Rv33, entlang des Westufers des Mjøsasees. Kurz hinter Minnesund lesen wir auf einem Hinweisschild "Gamle Smaragdgruve". Kurzentschlossen folgen wir dem Schild. Unten am Seeufer steht die Rezeption, wo man Eintrittskarten oder auch einen Smaragd erwerben kann. Hier rund um die stillgegelegten Minen kann man selbst sein Glück als Schatzsucher probieren. Wir wollen auf der Rückreise hierher zurückkehren - jetzt aber zieht es uns nordwärts.

Wir passieren Lillehammer und fahren hinauf aufs Ringebufjellet. Bei teilweise 10% Steigung geht es kräftig bergauf, immerhin bis in 1000 m Höhe.
Auf dem Ringebufjellet
Der Himmel hat sich zugezogen, doch mit 17,5°C herrschen angenehme Temperaturen. Oben auf dem Fjell erreichen wir auch nach etwa 250 km unser heutiges Tagesziel, »Trabelia Camping«; die Alm der Familie Lundebakken. Rund um eine Wiese verteilen sich Hütten und Wohnwagen der Dauercamper, doch in der Wochenmitte ist der Platz recht leer. Wir buchen für eine Nacht. Das Wetter bleibt weiterhin freundlich.
Campingplatz Trabelia und Umgebung
Nach dem Essen unternehmen wir einen kleinen Spaziergang entlang einer Skiloipe - wir befinden uns in einem Wintersportgebit. Überall verstecken sich Hütten, Vieh weidet auf den Wiesen. Die Natur erwacht gerade erst; der Flieder blüht, und junges Grün sprießt, die Beeren blühen. Einheimische bestätigen uns später, daß sich auch in Norwegen die Natur in diesem Jahr etwa zwei Wochen verspätet hat. Um 21:30 ist es fast wolkenlos, und die Abendsonne scheint bei 11°C.
Auf dem Dovrefjell
Do 17.6. Morgens ist es sonnig-wolkig, kühl, und ein leichter Wind weht. Wir fahren weiter nordwärts auf dem Ringebu. Links grüßen die Berge des Ringebufjellet, rechts liegt das Tjernseterfjellet, dessen mit Schneeresten bedeckte Berge bis zu 1400m hoch aufragen. Auf der Hochebene liegen vereinzelt Seen. Wir überqueren die Grenze vom Oppland in die Hedmark, die karge Hochlandschaft belebt sich mit Bäumen, wird grüner. Hinter Atnbrua halten wir an einem Aussichtspunkt: Uns bietet sich ein malerisches Gebirgspanorama dar; die 2000er des Rondane spiegeln sich im Atnsjoen.

Kurze Zeit später legen wir erneut einen Stop am Infocenter von Straumbu ein, am noch etwas wasserreichen Flüßchen Atna gelegen. Wir fußen bis zur nahegelegenen Hängebrücke, Ausgangspunkt für Wanderungen in die Berge. Dann fahren wir weiter durch diese abwechsungsreiche, idyllische und doch in ihrer Weite großartige Mittelgebirgslandschaft.
Auf dem Dovrefjell
Bei Folldal biegen wir nach Westen auf den Rv29 ab, und nach einer halben Stunde bei Hjerkinn auf die befahrene E6. Wir erreichen Süd-Trondelag. Gleich geht es bergab ins wildromantische Drivdalen, und die Landschaft wird immer tiefer und schmaler um uns herum. Hier entlang verläuft auch der Pilgerweg, der Kongsveien; die Gegend ist uns wohlbekannt.

Der Himmel hat sich wieder verdunkelt, nachdem es auf dem Dovrefjell noch sonnig war. Wir beschließen nach gefahrenen 220 km, noch vor Trondheim einen Campingplatz zur Übernachtung zu suchen und folgen einem Hinweisschild.
Hängebrücke über die Atna, Straumbu
Der Weg führt unter E6 und Eisenbahn hindurch; das "Støren-Camping" liegt direkt am Fluß Gaula; einem Anglerparadies. Wir finden eine Stelle am Rand des Platzes, von Farnkraut umgeben. Der Himmel ist jetzt dunkel, aber es ist mild. Gegen Abend setzt Regen ein, gerade, als wir einen kleinen Spaziergang zum Fluß machen und den Anglern zuschauen, die mitten im Fluß stehend auf ihr Glück hoffen. Auch in der Nacht regnet es.
Am Rungstadvatnet
Fr 18.6. Wir frühstücken nach ausgiebigem Schlaf im Zelt, das wir heute leider naß verpacken müssen, denn morgens regnet es. Gegen 11 Uhr sind wir soweit und fahren auf der E6 weiter nordwärts Richtung Trondheim. Es regnet weiter, und die Wolken bringen von Nordwesten her Nachschub. Auch Trondheim ist umgeben von mehreren automatischen Mautstationen. Die Höhe der Maut beläuft sich übrigens je Station auf etwa zwei bis vier Euro.

Entlang des Trondheimfjords fahren wir durch eine liebliche Landschaft. Auf der Straße ist es mal belebt, dann sind wir wieder für kurze Zeit allein auf der Straße.
Eisenbahnbrücke über die Gaula
Hinter Steinkjer halten wir Mittagsrast und unternehmen eine kurzen Spaziergang zum nahen Rungestadvatnet. Dort liegt am Ufer neben einer Schutzhütte ein Ruderboot bereit, das der Pächter zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung gestellt hat. Wer also Lust auf eine kurze Angeltour hat...

Wir fahren weiter entlang des langgezogenen Snasavatnet, eines der größten Binnenseen. Wir biegen über eine blaugestrichene Stahlträgerbrücke über den Fluß Namsen nach Grong ab, wo wir einkaufen, uns mit Geld versorgen und auf einem überdachten Rastplatz (denn es regnet wieder) Kaffee trinken.
Campingplatz in Harran
Zwei km hinter dem Lachsaquarium, neben einer Tankstelle, liegt der Campingplatz von Harran. Als erstes erblicken wir eine überdachte Sitzgruppe, was angesichts des feuchten Wetters endgültig den Ausschlag gibt, hierzubleiben. Der Platz ist weitläufig, und unser Zelt wird direkt am Flußufer aufgebaut. Der Regen läßt nach, und es zeigen sich einzelne blaue Lücken zwischen den Wolken.

Unser Abendessen nehmen wir im gemütlichen Gemeinschaftsraum ein. Dort steht auch ein TV- Gerät, und über Videotext können wir in aller Ruhe die Wetterinformationen abrufen. Das Wetter soll sich demnach etwas bessern und der Regen nachlassen.