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Die Reise zur schwarzen Sonne
USA August-September 2017
SoFi-Brille
Hitze,
Rauch und Asche
Di 5.9.Heute ist unser Abreisetag. Wir haben gut geschlafen, es war richtig kühl im Zimmer. Wir stehen vor einer schwierigen Aufgabe: All die Dinge und Sachen, die in Tüten und verstreut im Auto lagerten, müssen jetzt soweit reduziert und komprimiert werden, daß sie wieder in zwei Rucksäcke und zwei Reisekoffer passen. Im Zimmer herrscht ein großes Durcheinander, aber schließlich haben wir es geschafft.

Das Frühstück ist wie gewohnt spärlich, und wir bessern es mit Resten unserer Campingverpflegung auf. Es gibt keinen Speiseraum, sondern nur einen Tisch mit drei Stühlen sowie ein Sofa und einen Sessel neben der Rezeption - für fast dreißig Lodges. Wir haben Glück und dürfen auf zwei Stühlen Platz nehmen. Die anderen Gäste stehen im Raum herum und halten sich nicht lange beim Frühstück auf. Schließlich tragen wir unsere vier recht schweren Gepäckstücke zum Auto herab und fahren los, Richtung City.

Schon gestern, als wir ausstiegen, bemerkten wir die große Hitze, und auch der Brandgeruch ist wieder da. Winzige Aschestäubchen rieselten vom Himmel herab. Auch heute hat sich daran nichts geändert.

Später erfahren wir, daß es nahe des Mount Hood einen großen Brandherd gibt, und daß Teile des Hwy 84, auf dem wir zu Beginn der Reise fuhren (siehe auch Seite 3 dieses Berichts), deshalb gesperrt ist. Wäre das bereits auf unserer Hinreise der Fall gewesen, hätten wir einen größeren Umweg in Kauf nehmen müssen.
Die Wetterkarte der USA (aus einer Zeitschrift, Temperaturen in °F)
Den letzten Tag des Urlaubs haben wir uns für Portland reserviert; wir wollten die Stadt noch etwas näher kennenlernen.

Wollten wir.

Wie uns Zeitungen und Nachrichtensender bestätigen, ist Portland heute mit 100°F (38°C) eine der wärmsten Städte der USA. Das und der Rauch und die Asche hindern uns leider an unserem ursprünglichen Vorhaben. Es ist wirklich kaum auszuhalten draußen. Wir müssen uns aber die Zeit vertreiben, denn das Flugzeug startet erst um 23:30.
Die Tücken der (D)Evolution
So entscheiden wir uns schweren Herzens, zu einer Einkaufsmeile, zum Llloyd Center zu fahren, das östlich der City und des Willamette River liegt. Wir betreten durch den Buchladen das Center, und eine wohltuende kühle und saubere Luft umstreicht uns.

Leider ist die Stelle, an der die für mich interessanten Bücher stehen, wegen eines Wasserschadens gesperrt. Dafür entdeckt Kerstin in einem Buch die nebenstehende Karikatur, die uns beiden ein Lächeln entlockt.
Die totale Vermarktung der Sonnenfinsternis
In einem Souvenirladen erleben wir noch einmal die totale Vermarktung der Sonnenfinsternis: Es gibt Mondstein- Gelee, Sonnenfinsternis- Erdnüsse, ~Brombeermarmelade, ~Schokolade...

Wie mögen die wohl geschmeckt haben? Wir haben dann aber doch nichts davon gekostet, und vielleicht trug auch der nicht sehr vertrauensvoll wirkende Markenname »Poop« dazu bei...
Eislauffläche im Llloyd Center
Auf zwei Etagen des sehr großzügigen und weiträumigen Gebäudes befinden sich an den Seiten die Läden, meist Bekleidung und Schuhe, wie bei uns, aber sonst wenige interessante Läden. Im Innenhof in der untersten Etage befindet sich eine große ovale, öffentliche Eislauffläche, und die Trainer bieten den wenigen Besuchern Hilfe an. Sogar künstlicher Schnee rieselt von der Decke herab - wir sind im Land der unbegrenzten Möglichkeiten...

In der obersten Etage reihen sich Restaurants aneinander, meist ausländische Küche. Wir suchen uns jeder eine Mahlzeit aus, ich esse chinesisch, Kerstin libanesisch. Gesättigt gehen wir noch eine Weile durch das Center und fahren dann zum Flughafen.
Auf dem langen Weg zum Abflugterminal
Gegen 14:30 geben wir das Auto zurück, anderthalb Stunden früher als vereinbart, aber draußen kann man es wirklich nicht gut aushalten. Wir nehmen unser Gepäck und gehen zum Flughafengebäude. Mit Warten, Handyaufladen, Kaffetrinken (vorzüglicher Cappuccino) vertreiben wir uns die endlos lange Zeit.

Leider suchen wir an den elektronischen Terminals, an denen man einchecken kann, umsonst nach Condor, auch ihr Schalter ist geschlossen, öffnet erst um 20:00.
So stellen wir uns rechtzeitig an, und unser vorderer Platz in der Warteschlange ermöglicht es uns immerhin, zwei Plätze am Fenster zu bekommen. Problemlos kommen wir durch die Sicherheitskontrolle und gehen zum Gate D14, das im hintersten Winkel des Gebäudes liegt. Dort warten wir weiter...

Anfangs sind es nur wenige Passagiere, aber später kommen noch Transitreisende hinzu, und die müssen noch einmal ihr Handgepäck wiegen und messen lassen, und so manche Reisende muß die Sachen umpacken.

Etwas verspätet kommen wir ins Flugzeug, das auch diesmal voll besetzt ist. Dafür erfreut uns der Kapitän mit der Mitteilung, daß der Flug aufgrund des günstigen Windes eine halbe Stunde kürzer sein wird. Die Maschine startet, und alle werden gebeten, die Fenstervorhänge herunterzulassen, denn wir fliegen der Erddrehung entgegen, und in Kürze wird draußen der Tag beginnen, während unsere biologische Uhr auf Nacht eingestellt ist.

Es gibt noch ein warmes Essen, und dann verbringen die Passagiere die Zeit mit Lesen, Musikhören, Film ansehen oder Schlafen. Eine Stunde vor der Landung gibt es noch ein kaltes Frühstück, während es draußen gerade Abend wird. Pünktlich landen wir in Frankfurt. Und an dieser Stelle endet auch mein Bericht.

Unser Fazit dieser Reise

Insgesamt haben wir auf unserer Rundreise durch fünf Bundesstaaten 3322 Meilen zurückgelegt, das sind 5346 km.

Camping ist eine der unkompliziertesten Arten, in den USA seinen Urlaub zu verbringen, selbst mit kleiner Ausrüstung (Zelt), falls man bereit ist, auf einige Bequemlichkeiten zu verzichten. Wenn man zuvor ein paar Dinge organisiert (Flug, Mietwagen, Telefonkarte fürs Smartphone, Unterkunft für den ersten und letzten Tag in Flughafennähe), ist man bestens gerüstet. Bis auf eine Ausnahme hatten wir keine Probleme, einen Stellplatz zu finden, und die war allem den vielen Menschen geschuldet, die die Sonnenfinsternis aus dem In- und Ausland angelockt hatte.

Naturliebhaber kommen in den USA voll auf ihre Kosten. Das Land ist voller berühmter, aber auch weniger bekannter Naturschönheiten. Im Nachhinein wird man feststellen, daß man an einigen Sehenswürdigkeiten glatt vorbeigefahren ist, die einem auch bei bester Planung entgangen sind. Im Ausgleich dazu wird man auch einige entdecken, die nicht auf der Liste standen. Vor allem die Ranger in den National- und State Parks erklären den Touristen mit viel Geduld und Enthusiasmus die Touren und geben wertvolle Tips.

Die Menschen, denen wir begegneten, waren ausnahmslos freundlich und hilfsbereit. Sie sind aber auch oftmals ziemlich unverbindlich. Wir hatten auch einige gute Gespräche, selbst über Politik, obwohl das normalerweise ein schwieriges Gesprächsthema ist. Vielleicht lag das auch daran, daß die letzte Präsidentschaftswahl doch ziemlich unerwartet ausgegangen war und noch immer viele Gemüter erregte.

Die Sonnenfinsternis selbst war ein voller Erfolg. Allein schon die Wahl des Beobachtungsorts erwies sich als gelungen, und da auch noch das Wetter trotz einiger Rauchwolken von Waldbränden in der Umgebung mitspielte, läßt uns dieses Ereignis in bester Erinnerung bleiben.

Ein wenig getrübt im wahrsten Sinn des Wortes war der Urlaub dennoch durch die Waldbrände, die in Oregon und Kaliformien tobten. Gern hätte wir statt in eine Nebelsuppe auf den glasklaren Crater Lake geblickt, und gern hätten wir den letzten Tag statt im einer Shopping Mall in Parks und Straßen Portlands verbracht. Doch das schmälert nicht den Gesamteindruck, und auch nicht den Wunsch, für das nächste Jahr 2018 eine weitere Reise, dann in den Südwesten der USA, zu planen.

Die letzte Seite meines Reiseberichts enthält eine Karte, auf der noch einmal die Reiseroute, markante Regionen und alle Orte, an denen wir übernachteten, markiert sind. Die Karte ist beliebig zoom- und verschiebbar, und es lassen sich mehrere unterschiedliche Kartenansichten auswählen. Auch ein Wechsel zwischen eingebetter Karte und Vollbild ist möglich. Dafür muß allerdings in Eurem Webbrowser Javascript aktiviert sein, ansonsten kann die Karte nicht angezeigt werden. Und noch ein Hinweis: Fürs Smartphone ist die Kartenseite nicht geeignet.
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